Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Bei KWK-Anlagen mehr Innovationen gewünscht

Pellet-Heizungen hatten alle auf der Liste

Die EnBauSa.de-ISH-Trendscouts waren vor allem in den Heizungshallen unterwegs. Bild: Petra Welzel

Die ISH-Tendscouts des Online-Magazins EnBauSa.de fanden auf der Messe 2011 vor allem Biomasseheizungen spannend.

In einem Punkt sind sich die Trendscouts, die in der vergangenen Woche für EnBauSa.de auf der Fachmesse ISH 2011 in Frankfurt unterwegs waren, nahezu einig: der Messebesuch war sehr lohnend. Und noch eine Gemeinsamkeit lässt sich ausmachen: Alle haben sich bei Pellet-Heizungen beziehungsweise Scheitholz- oder Hackschnitzelkesseln umgeschaut. Entsprechend häufig vertreten sind Pellet-Heizungen oder -Speicherlösungen bei den Antworten auf die Frage, welche Produkte unsere Trendscouts besonders innovativ fanden. Insgesamt haben sich 40 ISH-Trendscouts für uns auf der ISH umgesehen. Einige kamen bereits auf der Messe zu Wort, die anderen haben uns durch das Ausfüllen eines kurzen Fragebogens von ihrem Messebesuch berichtet.

Als besonders innovatives Produkt im Bereich Biomasseheizungen wurde etwa die neue Pellet-Heizung KWB Easyfire des Österreichischen Anbieters KWB-Biomasseheizungen genannt. Diese weise keine mit herkömmlichen Geräten messbaren Feinstaubemissionen mehr auf, so der Hersteller. Auch der Gesamtstaub- und Kohlenmonoxidausstoss ist sehr gering. Das die Feinstaubwerte nur auf dem Prüfstand gemessen werden können ist allerdings auch darauf zurückzuführen, dass es nach wie vor kein praktisches Verfahren zur Messung der Emissionen gibt. Daher ist die Staubmessung durch den Schornsteinfeger nach der gültigen BImSchV derzeit ausgesetzt. Hier hätte sich Bezirksschornsteinfegermeister Jürgen Mühlenbeck mehr Innovationen gewünscht. Er sieht in Pelletfeuerungen mit geringem Ascheanfall und geringen Staubemissionen einen besonders wichtigen Trend für die ISH 2011.

Spannend fanden die Trendscouts außerdem Ökofens Pellematic Smart, ein Heizsystem, das Pellets- und Solarwärme sowie die Heizungshydraulik auf geringstem Raum kombiniert. Das gesamte Heizsystem kann auf einer Fläche von nur 1,5 Quadratmetern gestellt werden, wenn gewünscht auch inklusive Solarwärmetauscher und hygienischer Frischwasseraufbereitung. Zudem glänzt auch Pellematic Smart mit niedrigen Feinstaubemissionen. Moderne Brennwerttechnik und raumluftunabhängige Betriebsweise reduzieren den jährlichen Brennstoffverbrauch um bis zu 15 Prozent, berichtet Ökofen. Das Unternehmen siedelt Pellematic Smart in erster Linie in Neubauten von Niedrigstenergie- und Passivhäusern an.

Auch der österreichische Hersteller Solarfocus stellte mit Octoplus ein Gerät vor, das Pelletswärme und Sonnenenergie in einer Energiezentrale auf kleinem Raum vereint. Dieses Produkt ist Architektin Petra Prager besonders aufgefallen. Laut Solarfocus erhöht die direkt am Speicher angeflanschte Pellets-Brennereinheit die Temperatur im 500-Liter-Pufferspeicher bei Bedarf, wodurch eine optimale Nutzung der Sonnenenergie erreicht werde. Durch Sturzbrandtechnologie und kontrollierte Verbrennung werde zudem bis zu 94 Prozent Wirkungsgrad erzielt. Architektin Prager ist in der Halle mit den Pelletheizungen 9.2 außerdem die Zunahme von kombinierten Scheitholz-/Pelletöfen für den Wohnbereich aufgefallen.

Gleich mehrere EnBauSa.de-ISH-Trendscouts machten als wichtigen Messetrend die Kraft-Wärme-Kopplung aus. Gleichzeitig vermissten andere wie Energieberater Marco Lachmann und Bezirksschornsteinfegermeister Robert Diether in diesem Bereich Innovationen. Lachmann kritisiert, dass Mikro-KWK-Geräte nach wie vor sehr unwirtschaftlich sind. Diether gehört zu den Trendscouts, die EnBauSa.de bereits während der Messe Rede und Antwort gestanden haben. Er hätte sich mehr Produkte wie das Mikro-KWK-System Eco Power 1.0 für Ein- und Zweifamilienhäuser von Vaillant gewünscht, das er besonders innovativ fand. Das gemeinsam mit Honda entwickelte System produziert bei 1 kW elektrischer Leistung lediglich 2,5 kW thermische Energie. Dies gewährleistet laut Vaillant besonders lange Laufzeiten und ermögliche dem Betreiber, mehr Strom für die Eigenbedarfsdeckung zu produzieren.

Einige Trendscouts haben sich auch bei der klassischen Heiztechnik umgeschaut. So fand Energieberater Lachmann etwa den modulierenden Öl-Brennwertkessel WTC-OB des Heizungsherstellers Weishaupt besonders innovativ. Anderen ist ein Trend hin zur Kombination von Brennwertgeräten und Wärmepumpen aufgefallen. Ansonsten jedoch standen Wärmepumpen erstaunlicherweise kaum im Fokus der EnBauSa.de-ISH-Trendscouts.

Von unserer Redakteurin Silke Thole

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