Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Scheitholz, Solar und sogar Öl werden integriert

Pellet-Heizer setzen auf Kombilösungen

Kombi-Systeme für Pellets und Scheitholz, die Integration von Solarthermie, Strom und Öl sowie Brennwert für Pellets waren die Trends der IFH Intherm in Nürnberg.

Auf der Fachmesse IFH Intherm in Nürnberg werden traditionell die Innovationen und Trends aus dem Bereich der Holzheizungen vorgestellt. Kombisysteme für unterschiedliche Festbrennstoffe, Hybridsysteme auch mit Öl-Heizungen, Brennwert, aber auch die Integration von Holzheizungen mit PV-Strom waren die Themen, die die Hersteller 2016 in den Mittelpunkt ihrer Präsentationen stellten.

"Es wäre falsch zu sagen wir sind unzufrieden" fand Erwin Stubenschrott, Geschäftsführer und Mitgründer von KWB noch halbwegs optimistische Worte, um die Lage der Hersteller von Pellet-Heizungen nach zwei schwierigen Jahren zu beschreiben. Die Anbieter hat es vor allem auf dem deutschen Markt im vergangenen Jahr heftig gebeutelt mit einem Minus bei den verkauften Stückzahlen von 18 Prozent. Die Fördermittel sind für die Hersteller im Pellet-Bereich ein unerlässliches Argument, kaum ein Hersteller, der nicht detailliert beschrieb, wie viel Fördergeld beim Kauf eines Systems zu bekommen ist.

KWB wird Lösungsanbieter für Erneuerbare

KWB geht noch einen anderen Weg: Mit dem Einstieg von Peter Daniell Porsche und seiner PDP Holding, der Mehrheitseigner werden wird, will das Unternehmen sich zum Lösunganbieter für Erneuerbare Energie wandeln. Auch andere Technologien wie Solarthermie und Stromspeicher sollen eine größere Rolle spielen. "In vier bis fünf Jahren wollen wir mit den neuen Systermen gut positioniert sein", sagte Stubenschrott.

Gezeigt wurde in Nürnberg die KWB Combifire Stückholz- und Pelletheizung. Sie ist links mit einem Pelletflansch ausgestattet. Der Stückholzvergaser kann dadurch zu einem Kombi-Kessel werden. Beim Einbau eines Pellet-Brenners sind weder Änderungen der Hydraulik noch beim Rauchgas notwendig, es müssen auch keine elektrischen Komponenten wie Pumpen oder Mischer getauscht werden. Die Heizung besteht aus drei Modulen und der Verkleidung, dadurch ist eine schnelle Montage möglich.

Scheitholz wird auch mit Ölheizung kombiniert

HDG hat zwei neue Hybridfeuerungen nach Nürnberg mitgebracht. Die HDG H ist ein Holzvergaserkessel, der mit Scheitholz und Spänebriketts beheizt werden kann. Auch weitere Wärmequellen wie Solarthermie finden Anschluss. Auch eine Kombination von Pellets und Scheitholz war zu sehen mit der HDG FK Hybrid. Mit einer weiteren Kombi geht das Unternehmen einen ungewöhnlichen Weg: Eingebunden werden auch Ölheizungen.  Das Unternehmen hat einen Scheitholzkessel mit einem Ölbrenner kombiniert. "Danach gibt es enorme Nachfrage", berichtet Thomas Moser, für das Produktmanagement des Unternehmens verantwortlich.

Windhager hat in Nürnberg den DuoWin als Kombilösung für Holz und Pellets gezeigt. Er kann komfort- oder energieoptimiert eingesetzt werden. Die Lösung arbeitet mit zwei getrennten und damit auch separat förderfähigen Wärmetauschern. Fröling hat mit dem SP Dual Compact ebenfalls eine Kombilösung für Scheitholz und Pellets gezeigt. Hargassner hat seine Produktpalette bei Pellet-Kesseln um den Niedertemperaturkessel Nano-PK am unteren Ende der Leistungsskala ergänzt.

Ökofen setzt auf Brennwertheizung mit Pellets

Einer der wenigen Hersteller von Pellet-Heizungen, der 2015 gegen den Trend der Branche wachsen konnte, war Ökofen. Das Unternehmen setzt nicht auf den Branchentrend Hybrid-Lösungen, sondern hat sich für Brennwert-Pellet-Heizungen entschieden. "Wir hatten auch 2015 leichtes Wachstum und sind 2016 gut gestartet, ich bin verhalten optimistisch", ist Beate Schmidt-Mening, Geschäftsführerin Marketing und Vertrieb vom Erfolg dieser Strategie überzeugt.

Ökofen profitiert nicht nur von einem Produkt, das sonst (noch) niemand im Programm hat, sondern auch von den Förderkonditionen. Sowohl für Pellet-Brennwert als auch für die vom Unternehmen angebotene Kombi mit Solarthermie gibt es Fördermittel aus unterschiedlichen Töpfen wie Marktanreizprogramm und Anreizprogramm Energieeffizienz, insgesamt mit Länderförderung wie dem 10-Häuser-Programm in Bayern bis zu knapp 12.000 Euro. Ökofen hat auf den Frühjahrsmessen die Brennwerttechnik mit dem Pelletmatic Smart XS am unteren Ende der Leistungsskale erweitert und kann jetzt 4 bis 256 kW Leistung bieten. Das neue Kompaktgerät lasse sich auch bei höherer Rücklauftemperatur in Bestandsbauten in den Wärmekreislauf einbinden, so Ökofen. Im Angebot sind bei Ökofen auch Mikro-KWK-Anlagen auf Pellet-Basis, das ist aber noch ein Einzelgeschäft. "Wir konzentrieren uns nach zwei schwierigen Jahren auf das Brot- und Butter-Geschäft" so Schmidt.

Spannend auch ein Ansatz, den Brunner mit seiner Heizzentrale auf der IFH gezeigt hat. Diese bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Wärmeerzeuger nach eigenen Prioritäten variabel zu koppeln. Mittlerweile ist auch die Nutzung von PV-Strom möglich, die Wärmeerzeugung erfolgt dann über einen Heizstab. von Pia Grund-Ludwig

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