Üblicherweise befinden sich Raumthermostate immer im Einstellungsbereich 3-4, dies entspricht einer Raumsolltemperatur von 20 bis 24 °C, je nach Nutzerempfinden. Diese feste Einstellung der Raumthermostate hat zur Folge, dass sie bei Eintritt des Absenkbetriebes und der damit reduzierten Vorlauftemperatur gegen die Leistungsreduktion arbeiten. Wechselt die Zentralheizung in den Absenkbetrieb, erhöhen die Thermostate den Durchfluss durch die Heizkörperventile, um den eingestellten Raumsollwert weiter zu erreichen. Dies hat den Effekt, dass die Raumtemperatur nicht so weit reduziert wird wie eigentlich vorgesehen. Dank des neu entwickelten Heizungsoptimierers EcoHeat Control tritt dieses Problem nicht mehr auf. Die intelligente Steuerung erlaubt eine genaue Raumtemperaturregelung auch beim Einsatz von einfachen Raumthermostaten. Das flexible, selbstlernende System senkt damit den Energiebedarf um 15 bis 25 Prozent. Es eignet sich für die Nachrüstung bestehender Anlagen, aber auch für den Einsatz im Neubau.
Ein Ziel einer effizienten Temperierungsstrategie muss stets sein, die Räume im Gebäude während der Nutzungszeit präzise auf der gewünschten Temperatur zu halten und die Werte außerhalb dieses Zeitfensters abzusenken, um Energie zu sparen. Zu diesem Zweck werden nachts sowie am Wochenende die Heizungen meist automatisch heruntergeregelt; sie schalten in einen abgesenkten Betrieb um, aus dem sie morgens wieder in den Normalbetrieb wechseln.
Neue Regelungsstrategie kombiniert Wetterdaten und Referenzraumsensoren
Der Gebäudeautomations- und -managementexperte Sauter hat eine intelligente Steuerung entwickelt, die den Heizbetrieb signifikant verbessert. Der Heizungsoptimierer ecoHeat Control erlaubt die direkte Einstellung der gewünschten Raumtemperatur und sorgt durch eine präzise Modulierung der Wärmeversorgung für eine Reduktion von Über- aber auch Untertemperaturen im Raum. Dank der selbstadaptierenden Start-/Stopp-Automatik steht die Solltemperatur zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung. ecoHeat führt damit zu einer deutlichen Verbesserung des Komforts, vereinfacht die Bedienung der Heizung und sorgt zudem für eine Energieeinsparung von 15 bis 25 Prozent. Erreicht wird dies mit einer ausgefeilten Regelungsstrategie kombiniert mit Referenzraumsensoren und Wetterdaten. In ausgewählten Räumen werden kabellose Temperatursensoren installiert. Deren Messwerte werden von der Automationsstation der Heizungsregelung, zum Beispiel einer Sauter modulo 6, verarbeitet. EcoHeat Control errechnet automatisch die optimale Vorlauftemperatur und steuert Mischventil und Umwälzpumpe anhand der Messwerte sowie der Informationen aus dem Belegungsplan.
Mit dem neuen Regelungsbaustein erhalten Heizkörper die passgenaue Wärmemenge, das klassische „Überheizen“ wird verhindert, ohne dass dafür ein Nutzereingriff an den Thermostatventilen notwendig ist. Sobald die Raumtemperatur über den Sollwert ansteigt, werden Heizungsvorlauf und auch Wassermassenstrom reduziert oder ganz abgeschaltet. Durch die Referenzmessung der Raumtemperaturen können zudem Phasen, in denen keine Nutzer im Gebäude anwesend sind, solare Einstrahlung auftritt oder interne Wärmelasten vorhanden sind, optimal zur Energieeinsparung genutzt werden. Die zentrale Nacht- und Wochenendabsenkung der Raumtemperatur lässt sich außerdem bequem über die Gebäudeleittechnik definieren. Um dies zu erleichtern, ist der Kalender, inklusive Wochenenden und Feiertagen sowie Ferien bei Schulgebäuden, bereits im System hinterlegt. Ein weiterer Vorteil: Das System lernt anhand von vergangenen Aufheizphasen, wie lange es benötigt, um die Soll-Raumtemperatur zu erreichen. Aus diesen Aufheizphasen wird errechnet, um wie viel früher die Heizung starten muss, damit die Komforttemperatur zur angegebenen Zeit – beispielsweise rechtzeitig zum morgendlichen Büro- oder Schulbeginn – erreicht wird. Somit muss die auftretende Aufheizphase bei der Angabe der Nutzungszeiten nicht berücksichtigt werden, was die Bedienung deutlich erleichtert.
Optimierung der Heizkurve bei Neu- und Altanlagen
Damit erlaubt die EcoHeat Control eine neue Regelstrategie, die die Heizkurve optimiert, die Verteilverluste minimiert und exakt die Wärmeenergie zur Verfügung stellt, die tatsächlich benötigt wird.
Die Einbindung von EcoHeat in eine bestehende Sauter-Anlage ist technisch einfach möglich und erfordert lediglich die Nachrüstung von funkbasierten Raumtemperatursensoren sowie eine Anpassung der Software in der Automationsstation. Der Heizungsoptimierer ist nicht nur mit Sauter-Systemen kombinierbar, sondern eignet sich ebenso für die Nachrüstung von Heizungssteuerungen in Gebäuden mit Komponenten von anderen Anbietern.
Quelle: Sauter/wh