Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Otag entwickelt gemeinsam mit Mineralölherstellern

Mini-KWK-Gerät für Heizöl angekündigt

Nach Pellets und Öl schluckt Otags Mini-KWK bald auch Heizöl. © Otag

Nach der Ankündigung der Berliner Gasag, erste Geräte für Einfamilienhäuser in wenigen Monaten auszuliefern, zieht Otag gemeinsam mit AWS Wärme Service, Shell und Total nach.

Es kommt Bewegung in den Markt für Kleinst-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Nach der Ankündigung der Berliner Gasag, erste Geräte für Einfamilienhäuser in wenigen Monaten auszuliefern, zieht Otag gemeinsam mit den Mineralöl­unternehmen AWS Wärme Service, Shell und Total nach. Sie haben auf Initiative des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung (IWO) eine Kooperation im Bereich Heizöl betriebener Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung vereinbart.

Ausgelegt ist das Gerät für eine thermische Leistung von 3 bis 19 Kilowatt und eine elektrische Leistung von bis zu 2 Kilowatt. Damit können die elektrische Grundlast und der Wärmebedarf in modernen Gebäuden mit bis zu drei Wohn­ein­heiten abgedeckt werden. Ein zusätzlicher Heizkessel wäre in der Regel nicht erfor­derlich. Die Anlage kann in der Verbindung mit einem Pufferspeicher in ein vorhandenes Heizsystem integriert werden. 

"Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung im Kraftwerk können je Kilowattstunde Strom 1,5 kWh Primärenergie eingespart werden", versprechen die Initiatoren.

Grundlage ist eine von Otag entwickelte modulierende gasbetriebene Mikro-KWK-Anlage. Deren technologische Besonderheit ist ein Lineargenerator, der über einen geschlossenen Wasserdampfkreislauf angetrieben wird. Er benötige keinen Schmiermittel­kreislauf und erlaube somit relativ lange Wartungsintervalle, so das IWO. Dessen Prinzip soll mit nur geringen Veränderungen für den Betrieb mit schwefelarmem Heizöl und Bioheizöl nutzbar gemacht werden.

Zur Umsetzung wird ein modulierbarer Ölbrenner mit sehr kleiner Leistung von 3 bis 19 kWh und äußerst kompakten Abmessungen benötigt, um der vorgegebenen Wärmetauschergeometrie zu entsprechen. Dessen Entwicklung dieses modulierenden Oberflächenbrenners wird im Öl-Wärme-Institut (OWI) umgesetzt.

In Kürze soll ein Prototyp für Testzwecke zur Verfügung stehen. In Feldversuchen mit zirka zehn Anlagen sollen weitere praktische Erfahrungen insbesondere zur Alltags­tauglichkeit des modulierenden Ölbrenners gesammelt werden.

Dass so viel Schwung in die Entwicklung der Minikraftwerke kommt liegt auch an der Förderpolitik der Bundesregierung. Sie möchte bis 2020 den Anteil von Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung am Strommix auf 25 Prozent steigern. Seit 1. Januar 2009 gibt es neue Richtlinien zur Förderung von Mini-KWK-Anlagen. Alleine die Basisförderung einer Anlage wie sie vorgestellt wurde, liegt bei rund 6.700 Euro. pgl

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