Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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70 Prozent würden für Dienstleistung bezahlen

Mieter schätzen Infos zum Energieverbrauch

Regelmäßige Information kann Heizkosten senken. © C. Hoffmann

Wenn Mieter regelmäßige Informationen zum Heizverbrauch erhalten, verbrauchten sie im Pilotprojekt 16 Prozent weniger.

84 Prozent der Mieter, die im Rahmen eines Modellvorhabens der Deutschen Energie-Agentur (Dena) regelmäßig über ihren Heizungsverbrauch informiert werden, würden die Nutzung dieser regelmäßigen Verbrauchsinformation an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen. Über 70 Prozent der Mieter wären sogar bereit, Kosten für diese Dienstleistung zu tragen, wenn sie damit ihren Heizungsverbrauch soweit senken können, dass keine zusätzlichen Kosten entstehen. Das zeigt eine Umfrage unter den Teilnehmern des Modellvorhabens "Bewusst heizen, Kosten sparen", das die Dena gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund und dem Bundesbauministerium in Essen, Berlin und München durchführt. Auch andere Untersuchungen empfehlen ein kontinuierliche Information über den Energieverbrauch als Anreiz zur Reduktion.

In dem Modellvorhaben erhalten derzeit 190 Haushalte monatlich aktualisierte Informationen zu ihrem Heizungsverbrauch. Die Daten werden mit Funkzählern erfasst und den Mietern über ein Internetportal oder auch per Post zur Verfügung gestellt. Die Mieter können ihren aktuellen Verbrauch mit dem Verbrauch im Vormonat, im Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen.

Die meisten Mieter (84 Prozent) geben laut Umfrage an, dass die verbesserte Transparenz über den eigenen Verbrauch sie zu einem bewussteren Heizverhalten motiviert. So sind über 70 Prozent der befragten Mieter der Auffassung, dass sie seit dem Start des Modellvorhabens sparsamer mit Heizenergie umgehen. Dieses neue Bewusstsein führt ein Großteil der Mieter auf die monatliche Information zum Heizungsverbrauch und auf die aus ihrer Sicht hohen Energiekosten zurück.

Zugleich verdeutlicht die Umfrage: Innerhalb der Mehrfamilienhäuser, in denen die monatliche Verbrauchsinformation getestet wird, tauschen sich die Mieter über ihren Wärmeverbrauch aus – entsprechend profitieren auch die Nachbarn vom bewussteren Heizverhalten. So sinkt in den Liegenschaften in den Modellregionen der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 12 Prozent.

Befragt nach den Maßnahmen, die dabei helfen können, den Heizungsverbrauch zu senken, nennen die Mieter am häufigsten: Informationen zu Einsparmöglichkeiten, die Sanierung des Gebäudes und die Umsetzung eigener geringinvestiver Effizienzmaßnahmen sowie die monatliche Verbrauchsinformation.

In rund zwei Dritteln der an der Umfrage teilnehmenden Miethaushalte belasten die Heizkosten die Haushaltskasse mittel bis stark. Über 80 Prozent der befragten Mieter sind dabei der Meinung, dass Einsparungen im den eigenen vier Wänden möglich sind. Knapp die Hälfte schätzt das Einsparpotenzial auf fünf bis zehn Prozent. Damit liegt das geschätzte Einsparpotenzial sogar noch unter den real gemessenen Verbrauchswerten. Denn wie die bisherigen Ergebnisse des Modellvorhabens zeigen, benötigen Mieter, die monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert wurden, im Durchschnitt 16 Prozent weniger Energie als Mieter, die keine regelmäßige Heizinformation erhalten. Quelle: Dena / pgl

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