Der deutsche Markt für Blockheizkraftwerke war im Jahr 2014 weitgehend stabil, das zeigen die Ergebnisse einer Studie des Marktforschungsinstituts Interconnection Consulting. Der erwirtschaftete Gesamtumsatz in Deutschland erreichte ein Volumen von 777,9 Millionen Euro und insgesamt über 10.000 abgesetzte Anlagen. Für das Jahr 2015 rechnet Interconnection mit einem mengenmäßigen Gesamtmarktzuwachs von 1,2 Prozent. "Aktuell wird der Markt von den politischen Entscheidungen stark beeinflusst. Das neue Gesetz für Erneuerbare Energien, das am 1. August 2014 in Kraft getreten ist, hat mit dem Zusammenbruch des Biogasmarktes bereits die ersten Opfer gefordert", so die Studie. Im Gegensatz dazu werde die Mini-Blockheizkraftwerks-Förderung, die seit 1. Januar 2015 gilt, den Absatz kleiner Anlagen stärker antreiben.
In schwächeren Leistungsklassen (bis zirka 20 kWel) vertreiben die Hersteller ihre Produkte typischerweise auch über Heizungs- und Anlagenbauer. Im Bereich höherer Leistungsklassen teilt sich der Verkauf zwischen Anlagenbauer und Direktvertrieb auf. In 83 Prozent der Fälle wird eine Blockheizkraftwerks-Anlage direkt vom Hersteller an den Kunden geliefert und vor Ort installiert. Die restlichen 17 Prozent gelangen über einen Händler an den Endkunden.
Mit 65,2 Prozent des Absatzes wird die Mehrheit der Anlagen im Nicht-Wohnbau (Schulen, Sporthallen, Hotels, Krankenhäuser, Freizeitbäder, Industrie- und Gewerbegebäuden) abgesetzt. Familienhäuser beanspruchten im Jahr 2014 34,8 Prozent des Marktvolumens. "Mit der Unterstützung des Mini-KWK- Programms ist zu erwarten, dass dieses Segment in den kommenden Jahren schneller (+2,9%) als der Nicht-Wohnbau (+1,0%) wachsen wird", so die Studie weiter.
Die auf dem Blockheizkraftwerks-Markt am stärksten vertretene Leistungsklasse ist die Kategorie 2-10 kWel mit einem Mengenanteil von 37,0 Prozent. Der Durchschnittspreis für eine Anlage in dieser Leistungsklasse liegt bei 21.824 Euro. Grundsätzlich gewinnen Mini-Blockheizkraftwerks-Anlagen mit einer Leistung bis 20 kWel zunehmend an Bedeutung. Die mittlere Gruppe (51-400 kWel) wird mittelfristig ein flaches Wachstum von 0,2 Prozent aufweisen. In der Leistungsklasse 401-2.000 kWel wurden im Jahr 2014 497 Anlagen abgesetzt. In dieser Klasse wird jedoch relativ bald eine Marktsättigung eintreten.
Blockheizkraftwerke werden in Deutschland durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz von öffentlicher Hand gefördert. Die Förderung erfolgt durch einen Zuschlag bei der Einspeisung der überschüssigen Energie in das öffentliche Stromnetz. Die Netzbetreiber sind dazu verpflichtet, den Strom aus Blockheizkraftwerken abzunehmen. Zur staatlichen Förderung gehören weiterhin auch Steuererleichterungen, wie die Erstattung der Mineralölsteuer für den eingesetzten Brennstoff. Im Jahr 2014 konnten somit im Wohnbau 34,8 Prozent der Anlagen abgesetzt werden.
Für das Jahr 2015 rechnet Interconnection mit einem Gesamtmarktwachstum von 1,2 Prozent in Menge. "Mittelfristig erwarten wir für den Blockheizkraftwerks-Markt ein flaches Wachstum von 1,6 Prozent nach Menge. In Folge fallender Preise und dem sinkenden Anteil von großen hochwertigen Anlagen, wird der Wert des Blockheizkraftwerks-Markt in den Jahren 2014 bis 2018 um 2,0 Prozent abnehmen", so Alexandra Peštová, Marktanalystin von Interconnection Consulting. Quelle: Interconnection Consulting / pgl