Im Heizkraftwerk Niederrad produziert die Mainova AG künftig mit überschüssigem Ökostrom Fernwärme. Sie setzt dazu die so genannte "Power-to-Heat"-Technik ein. Dabei wird Wasser in einem überdimensionalen Durchlauferhitzer auf bis zu 130 Grad Celsius erhitzt und ins Frankfurter Fernwärmenetz eingespeist. Dafür wird überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien verwendet.
Die rund 1,2 Millionen Euro teure Anlage läuft nicht im Dauerbetrieb. Sie kommt zum Einsatz, wenn ein Energieüberangebot im Stromnetz herrscht und kurzfristig zusätzliche Verbraucher benötigt werden. Die Anlage nimmt den zu viel produzierten Strom teilweise auf und entlastet so das Netz. Mit einer maximalen Leistung von acht Megawatt kann die Anlage den Strom von vier großen Windrädern verwerten.
Durch die beiden rund 7,50 Meter langen Röhren des elektrischen Heißwassererzeugers fließen im Normalbetrieb pro Stunde zwischen 200 und 350 Kubikmeter Wasser. Diese Menge entspricht der Ladung von etwa zehn großen Tanklastzügen. Die Röhren des Durchlauferhitzers haben einen Innendurchmesser von 50 Zentimetern. Darin befinden sich vier Heizeinsätze mit jeweils rund 100 Heizstäben, die das Wasser mittels elektrischer Energie auf die notwendige Temperatur erhitzen.
Vom Heizkraftwerk Niederrad fließt die in der "Power-to-Heat"-Anlage erzeugte Fernwärme zum Flughafen Frankfurt. Dort wird sie eingesetzt, um unter anderem das Brauchwasser zu erwärmen. Im Sommer kann die Anlage etwa ein Drittel des Wärmebedarfs am Flughafen decken. Um die gleiche Menge Energie mit fossilen Brennstoffen zu erzeugen, müssten rund 800 Liter Heizöl pro Stunde verfeuert werden. Quelle: Mainova / pgl