Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Verbraucher verlieren sich noch im Förderdschungel

Kampagne macht Solarthermie-Förderung transparent

Solarthermie wird vielfältig gefördert. © P. Grund-Ludwig

Die Informationskampagne "Sonnige Heizung" hat die wichtigsten Förderinformationen für Solarthermie leicht verständlich zusammengefasst. Konkrete Praxisbeispiele sollen Beratern und Endverbrauchern helfen, die tatsächlichen Einsparungen transparent zu machen.

Laut Berechnungen von BDH und BSW-Solar können rund zwei Drittel der für die Trinkwassererwärmung benötigten Energie sowie ein Drittel der für die kombinierte Warmwasser- und Trinkwasseraufbereitung benötigten Energie mit Solarthermie eingespart werden.

Für die Nutzung der Sonnenkraft gibt es nun vom Staat eine ganze Reihe an lukrativen, finanziellen Unterstützungen. Wobei diese stark variieren - abhängig von den baulichen und energetischen Rahmenbedingungen vor Ort.

Das "Marktanreizprogramm", kurz MAP, dient seit dem Jahr 2000 dazu, Haus- und Wohnungseigentümer bei der Umstellung auf erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung zu unterstützen. Eine überarbeitete Version des MAP ist seit 2015 in Kraft und bezuschusst die Errichtung einer Solarthermie-Anlage grundsätzlich mit der sogenannten Basisförderung. Zusatzförderungen gibt es für Anlagen, in denen zusätzlich eine Wärmepumpe- oder Biomasseanlage eingebaut wird, ans Wärmenetz angeschlossen werden oder wenn der alte Kessel gegen einen neueren ausgetauscht wird. Die Innovationsförderung wiederum greift bei großen Solarthermie-Anlagen bis 100 m2, welche mehr als das klassische Einfamilienhaus mit Wärme versorgen. Und das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) erhöht nun seit Anfang 2016 die Leistungen des aktuellen MAP zusätzlich noch einmal um 20 Prozent und liefert einen Optimierungsbonus von 600 Euro. Letzterer wird allerdings nur ausgezahlt, wenn die gesamte Heizungsanlange auf maximale Energieeffizienz hin untersucht und schließlich auch optimiert wird.

Wie diese komplexen Förderprogramme in der Realität aussehen und zur Umsetzung kommen können, zeigen die Praxisberechnungen der Kampagne "Sonnige Heizung": Ausgangssituation ist ein Wohnhaus mit einem alten Heizölkessel. Das Haus wird mit einer heizungsunterstützenden Solaranlage inklusive 1000 Liter Pufferspeicher und 12,5 m2 Kollektorfläche aufgerüstet. Zusätzlich wird der alte Heizkessel ausgetauscht.

Dazu gibt es drei verschiedene Fördermöglichkeiten - je nach Auswahl des eingesetzten Wärmeerzeugers: Wird der vorhandene Kessel gegen einen bis dahib nicht vorhandenen Öl- oder Gas-Brennwertkessel ausgetauscht, stehen den Bewohnern bis zu 3600 Euro an Fördergeldern zu - zusammengesetzt aus Basisförderung, Kombinationsbonus, APEE-Zuschlag und Optimierungsbonus.

Wird der bestehende Kessel durch eine leistungsgeregelte Wärmepumpe mit einer Leistung von 12 kW ersetzt, gibt es noch einmal zusätzliche 3.000 Euro. Solaranlage und Wärmepumpe werden nämlich durch die Basisförderung individuell belohnt, zudem werden ein Kombinations- sowie ein Lastmanagementbonus ausgezahlt. Dieser Zuschuss wird noch höher, falls statt der Wärmepumpe ein effizienter Pelletkessel mit 15 kW Leistung eingebaut wird. Dadurch steigt die Basisförderung und damit auch der APEE-Zuschlag auf 7.800 Euro erhöht. Zusätzlich sollte der Bauherr immer auch noch auf länder- und kommunalspezifische Förderungen schauen, die unabhängig von allen obengenannten Förderungen aufgeschlagen werden können.

Fördermittel sollten jedoch nicht das ausschlaggebende Kriterium bei der Auswahl der Heizung sein. Entscheidend ist, dass sie zum baulichen Zustand des Hauses passt und bei geplanten Modernisierung wie etwa Fenstertausch oder Dämmung, die den Verbrauch reduzieren, angepasst werden kann. pgl

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