Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Branchentreff Interpellets: Verband zeigt sich optimistisch

Immer mehr Kommunen setzen auf Pellets

138 Unternehmen stellen auf der Interpellets aus. © Interpellets

Zwar ist die Nachfrage nach Pelletheizungen und -öfen mit einer Leistung unter 50 kW bisher geringer als 2008, aber die Pelletbranche bleibt optimistisch.

Zwar ist die Nachfrage nach Pelletheizungen und -öfen mit einer Leistung unter 50 kW bisher geringer als 2008, aber die Pelletbranche bleibt optimistisch. Der Rückgang bei den kleinen Feuerungsanlagen sei auf die Wirtschaftskrise sowie den seit Jahresbeginn niedrigen Ölpreis zurückzuführen, berichtete Beate Schmidt, Vorsitzende des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV), auf der Interpellets 2009. Die Messe, die von Maschinen für die Pellet-Herstellung über Silo-Fahrzeuge und Lagerungstechniken bis zu Pelletheizungen alle Aspekte der Branche abdeckt, findet vom 7. bis zum 9. Oktober in Stuttgart statt.

Bei den größeren Feuerungsanlagen mit einer Leistung größer 50 kW dagegen verzeichnet der DEPV eine deutlich höhere Nachfrage. Vor allem bei Kommunen, aber auch bei Gewerbeunternehmen und Industriebetrieben, sei das Interesse groß. "Hier merken wir die Auswirkungen des Konjunkturpakets 2", sagte Schmidt. "Hinzu kommt, dass sich die Großanlagen schneller amortisieren, so dass die Gemeinden echte Kostenvorteile haben." 

Während 2009 voraussichtlich 20.000 neue Feuerungsanlagen bis 50 kW in Betrieb genommen werden, schätzt der Verband die Zahl der Unternehmen und Gemeinden, die von der fossilen Wärmeerzeugung mit Gas oder Öl auf eine größere Pellet-Anlage umgestellt haben, auf rund 5.000. Langfristig geht der DEPV auch bei den Kleinanlagen von einer positiven Entwicklung aus. Bei einer marktgerechten Ölpreisentwicklung und konstanten Rahmenbedingungen rechnet er mit kontinuierlichen jährlichen Wachstumsraten von 20 Prozent.

"Mit drei Millionen veralteten Heizanlagen, die eigentlich ausgetauscht werden müssten, schlummert in den deutschen Heizungskellern ein enormes Potenzial", sagte Schmidt und zeigte sich entschlossen, dieses Potenzial, das die Branche nun schon einige Jahre vor sich her schiebe, zu heben. Dazu gehört auch ein entschiedenes Eintreten für das Marktanreizprogramm, das erhalten werden müsse. Zudem böte die Erweiterung der Verpflichtung aus dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), wonach bei Neubauten 50 Prozent der erforderlichen Wärmeenergie aus eneuerbaren Energien kommen müssen, auf den Bereich Renovieren einen deutlichen Anreiz zur Auflösung des Renovierungsstaus. "Als Austauschgrund sehe ich das Nichterreichen von besitmmten Effizienzstandards bei alten Heizungen", so Schmidt.

Das Deutsche Pelletinstitut DEPI nahm die Interpellets, die in diesem Jahr um 14 Prozent auf 138 Aussteller gewachsen ist, zum Anlass, das neue Pellet-Zertifikat "ENplus" vorzustellen. Mit dem Zertifikat setzt das DEPI die 2010 in Kraft tretende europäische Norm für Holzpellets um (EN 14961-2). "Ziel ist es, die Qualitätsverluste zwischen Produzenten und Endverbrauchern zu eliminieren", berichtete DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele in Stuttgart. Daher werde ENplus künftig über eine reine Produktnorm hinaus die gesamte Lieferkette in das Zertifizierungssystem einbinden und dazu international gültig sein. 

Künftig werden Pellets in drei Klassen eingeteilt. "Für den privaten Verbraucher wird vor allem die Klasse A1 relevant sein, da sie auf den strengsten Werten aufbaut", so Bentele. So dürften Holzpellets der Klasse A1 nur einen Aschegehalt von 0,5 Prozent (Nadelholz) beziehungsweise 0,7 Prozent (Hartholz) aufweisen. sth

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