Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Graforce wurde mit dem Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft ausgezeichnet

Hotel erzeugt Wärme emissionsfrei

Mit dem Methan-Plasmalyse-Verfahren wird das Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff aufgespaltet ohne, dass dabei CO2 entsteht. © Graforce

Das MOA Berlin erzeugt durch das Plasmalyse-Verfahren seine Wärme emissionsfrei und kann der Luft CO2 entziehen. Damit soll es das erste Hotel weltweit mit einer negativen CO2-Bilanz bei der Wärmeerzeugung werden. Das Konzept hat die Jury des Innovationspreises der Deutschen Gaswirtschaft überzeugt.

Im MOA Berlin sind 336 Zimmern und über 40 Konferenzräumen auf über 7.500 Quadratmeter über drei Etagen verteilt. Es wird zukünftig je nach Gästewunsch mit Wasserstoff aus Erdgas oder Biogas geheizt. Durch das von Graforce entwickelte Methan-Plasmalyse-Verfahren wird das Methan mit geringem Energieaufwand in Wasserstoff und festen Kohlenstoff aufgespaltet ohne, dass dabei CO2 entsteht. Weil nicht das Methan, sondern der daraus gewonnene Wasserstoff verbrannt wird, ermöglicht die Methan-Plasmalyse eine emissionsfreie Wärmeerzeugung. Kohlenstoff wird in Farben und Keramiken, der Elektroindustrie oder wie im Fall des MOA Berlin zur Herstellung von Asphalt verwendet. Somit wird das CO2 nicht mehr frei, sondern dauerhaft in Produkten gebunden.

„Um unsere Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung zu bremsen, muss die Erzeugung von Wärme und Warmwasser zügig CO2-frei erfolgen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wir heizen zukünftig alle mit erneuerbarem Strom oder wir machen die Erdgasversorgung klimafreundlich – mit Wasserstoff“, erläutert Graforce-Gründer und Geschäftsführer Jens Hanke. Die neue Anlage im MOA Berlin solle zeigen, dass die Wärmeerzeugung mit einer negativen CO2-Bilanz möglich sei.

Positive Umweltbilanz durch nachhaltige Heizanlage

Derzeit wird etwa in Berlin für Wärme und Warmwasser noch fünfmal mehr Energie verbraucht, als für den gesamten Strombedarf. Allein die bisher im MOA Berlin verwendeten fünf Heizkessel mit einer Wärmeleistung von je 314 kW haben pro Jahr bis zu 800 Tonnen CO2 ausgestoßen. Um diese Menge aus der Atmosphäre aufzunehmen, sind umgerechnet mehr als 65.000 Bäume notwendig, das sind mehr als ein Viertel der Bäume im Berliner Tiergarten.

Für seine Wärmeerzeugung nutzt das MOA Berlin modifizierte Gas-Brennwertkessel. Das Mischungsverhältnis für die Heizkessel wird durch die Methan-Plasmalyse-Anlage geregelt. Begonnen wird die Wärmeerzeugung mit einer Mischung aus 30 Vol. Prozent Wasserstoff und 70 Vol. Prozent Biogas oder Erdgas. In den folgenden Monaten soll der Wasserstoffanteil in den Heizkesseln sukzessive erhöht werden.

Das Konzept „MOA-H2eat“ wurde mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft 2020 in der Kategorie „Effiziente Energiesysteme der Zukunft“ ausgezeichnet. Die Jury bewertete positiv, dass der Wärmebedarf eines Hotels nicht nur emissionsfrei, sondern sogar mit negativer CO2-Bilanz gedeckt werden kann. „Eine Wärmeversorgung, die nicht nur kein CO2 ausstößt, sondern sogar noch welches aus der Atmosphäre bindet – dies ist der Graforce GmbH durch die neuartige Kombination von Methan-Plasmalyse, H2-Gas-Brennwertkesseln und Photovoltaik unter Verwendung von regenerativem Biomethan im Berliner Mercure Hotel MOA gelungen. Ein Ansatz, der den Wärmemarkt ein Stück weit revolutioniert und zur dezentralen Dekarbonisierung beiträgt“, heißt es in der Jurybewertung. Quelle: Graforce / al

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