Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Anlage erhöht den Anteil regenerativer Energien

Holzvergaser-BHKW auf Pellet-Basis geht in Betrieb

Ein Holzvergaser-BHKW, das mit Pellets befeuert wird, soll den Anteil regenerativer Energien in Freiburg-Landwasser erhöhen.

Ein innovatives Holzervergaser-Blockheizkraftwerk (BHKW) hat die Badenova-Tochter Wärmeplus in Freiburg-Landwasser in Betrieb genommen. Die Anlage erhöht den Anteil regenerativer Energien an der Energieversorgung in Landwasser um 15 Prozent und bringt die Stadt Freiburg auf ihrem Weg zur Erreichung der städtischen Klimaschutzziele ein gutes Stück voran.

Seit 1990 versorgt das BHKW Landwasser über ein 15 km langes Nahwärmenetz den gleichnamigen Freiburger Stadtteil mit Fernwärme, darunter rund 3.400 bereits angeschlossene Haushalte sowie das Diakonie-Krankenhaus. Bis 2006 verbrannte das Kraftwerk zum Großteil Deponiegas der Deponie Eichelbuck. Wegen der sinkenden Deponiegasmenge sanierte der Betreiber Badenova Wärmeplus 2011 die Anlage grundlegend und betreibt sie seitdem mit einer Mischung aus Bio-, Deponie- und Bioerdgas.

Als zusätzliches Modul entstand nun in den vergangenen Monaten ein neuartiges Holzvergaser-BHKW. Ihren Probebetrieb nahm die Anlage im Februar dieses Jahres auf, die offizielle Einweihung fand im Juli statt. Das Besondere der Anlage ist die Nutzung von Pellets anstatt der bisher für Holzvergaser verwendeten Holzhackschnitzel. Diese sind in ihrer Größe genormt, besitzen homogene Brenneigenschaften und sorgen so für eine gleichmäßigere Vergasung und weniger Wartungsbedarf.

Die Holzpellets vergasen im Reaktor der Anlage in einem Wirbelschichtverfahren. Dabei verbrennen im unteren Reaktorbereich ein Teil der Pellets und setzen eine sogenannte autotherme Vergasung in Gang, die ohne zusätzliche Energiezufuhr auskommt. Durch einen kontrollierten Luftstrom entsteht ein Wirbel mit verschiedenen Hitzestufen, der das Holz in ein brennbares Gas zersetzt. Anschließend kühlt, filtert und trocknet die Anlage das Gas in einem Wärmetauscher, der die Wärme für andere Zwecke nutzbar macht. Das ausgefilterte Koks kann ebenfalls als Reststoff weiterverwendet werden. Das gereinigte Holzgas gelangt ins BHKW, wo es sich unter Druck und mit einem Zündöl versetzt selbst entzündet.

Mit einer thermischen Leistung von 220-250 kW und einer elektrischen Leistung von 180-190 kW aus Biomasse erhöht die Anlage den Anteil regenerativer Energien an der Energieversorgung in Landwasser um 15 Prozent. Durch die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom wird zudem eine optimale Nutzung des regenerativen Energieträgers Holz erreicht. Die Holzvergasereinheit soll als Grundlastwärmeerzeuger betrieben werden. Jährlich kommen etwa 825 Tonnen Holzpellets und zusätzlich 30 m³ Biodiesel zur Unterstützung der Zündung des Holzgasmotors zum Einsatz. Im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken und der getrennten Energieerzeugung werden durch den Betrieb des Holzvergasermoduls jährlich rund 750 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Im direkten Vergleich mit herkömmlicher Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Erdgas ergibt sich eine jährliche CO2-Einsparung von rund 330 Tonnen. Quelle: Badenova / pgl

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