Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Hydraulischer Abgleich kostet als Dienstleistung 300 bis 500 Euro

Heizung sollte im Frühjahr auf den Prüfstand

Im Frühjahr sollte die Heizung auf den Prüfstand. © Zehnder

Beim hydraulischen Abgleich wird die Anlage gleichmäßig eingestellt. © Viessmann

Ein Heizungscheck im Frühjahr kann helfen, die Heizkosten zu senken.

Im Frühjahr ist die beste Zeit, seine Heizungsanlage vom Fachbetrieb checken zu lassen. Bei Bedarf können dabei betagte oder defekte Energiefresser durch umweltfreundliche, kostengünstige Komponenten ersetzt werden. So hat das Beratungsportal co2online herausgefunden, dass nur zehn Prozent der Heizungen richtig eingestellt und optimiert sind.

"Alte Wasserpumpen sind große Stromverbraucher im Haushalt. Sie schlucken in einem Einfamilienhaus pro Jahr zwischen 520 bis 800 Kilowattstunden und belasten dadurch den Etat mit rund 125 bis 200 Euro. Moderne Hocheffizienzpumpen dagegen begnügen sich mit 60 bis 150 Kilowattstunden. Dabei entstehen lediglich Kosten zwischen 14 und 36 Euro", erklärt Kai Zitzmann von TÜV Rheinland.

Hocheffizienzpumpen arbeiten nämlich nur dann, wenn sie während der Heizperiode wirklich gebraucht werden. In der übrigen Zeit schalten sie sich automatisch ab, während alte Pumpen durchgehend laufen. Das bedeutet: Beim Einbau einer modernen Umwälzpumpe macht sich die Investition von etwa 350 bis 550 Euro für Kauf und Montage bereits nach drei bis fünf Jahren bezahlt.

Seit dem 1. Januar 2013 stellt die Ökodesign-Richtlinie der EU höhere Anforderungen an die Energieeffizienz von Umwälzpumpen. Neu ist, dass ein sogenannter Energie-Effizienz-Index (EEI) das bisherige Energielabel A bis G ersetzt. Der EEI, der maximal 0,27 betragen darf, ist das Maß der Dinge für den Stromverbrauch. Als Folge dürfen in Deutschland rund 90 Prozent der bis 2012 erhältlichen Pumpen nicht mehr verkauft werden. Beim Kauf einer Pumpe sollte der Verbraucher deshalb auf den EEI achten, der auf Verpackung, Typenschild und in der technischen Beschreibung vermerkt sein muss.

"Denn Handwerker dürfen laut Richtlinie weiterhin unbefristet Umwälzpumpen ohne EEI einbauen, sofern sie aus Lagerbeständen stammen", betont TÜV Rheinland-Fachmann Kai Zitzmann. Der Haken: Für Pumpen ohne EEI gibt es mitunter keine staatliche Förderung mehr.

Im Schnitt 110 Euro Heizkosten jährlich können in einem Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche gespart werden, wenn ein hydraulischer Abgleich vorgenommen wird. Die Heizungsanlage wird damit sauber eingestellt und auf den Gebäudebedarf abgestimmt, alle Räume im Haus werden gleichmäßig warm.

Laut einer Studie der Ostfalia Hochschule macht sich die Maßnahme am schnellsten bei Gebäuden bezahlt, die nach 1978 erbaut wurden oder über eine gute Dämmung der Außenwände und des Daches verfügen. Als reine Dienstleistung ist mit Kosten zwischen 300 und 500 Euro zu rechnen, je nach Stundensatz. Dazu kommen eventuell notwendige Investitionen in voreinstellbare Heizkörperthermostate und effiziente Pumpen. 117pgl

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