Der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen hat zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Gesobau Jörg Franzen ein innovatives Modell zur dezentralen Energieversorgung vorgestellt. In einem Wohnquartier im Soldiner Kiez im Wedding erzeugt ein Blockheizkraftwerk Wärme und Strom. Kunden des sogenannten BEA-Kiezstrom erhalten zusätzlich eine Energiesparberatung. Durch diese Kombination "BHKW PLUS" sollen die Bewohner ihre Stromkosten um etwa 20 Prozent reduzieren können. "Gerade weil Energiedienstleistungen in der Wohnungswirtschaft eine so zentrale Rolle spielen, wenn es darum geht, Energiekosten zu senken, muss diese Art der Kooperation künftig weiter gestärkt und ausgebaut werden," so Kollatz-Ahnen. Für die Gesobau bedeutet das Projekt, dass die notwendige Sanierung der Heizzentrale, die Umrüstung von Heizöl auf Erdgas sowie die Installation des BHKW ohne eigene Investitionen erfolgen konnte.
Die Berliner Energieagentur (BEA) errichtet und betreibt die Anlage im eigenen wirtschaftlichen Risiko. Das in der Heizzentrale errichtete BHKW der BEA hat eine Leistung von 50 kWel und 101 kWth. Zusätzlich hat die BEA zwei Spitzenlastkessel mit einer Leistung von 2.000 kWth ausgetauscht beziehungsweise von Heizölbetrieb auf Erdgas umgerüstet. Neben weiteren Modernisierungsmaßnahmen war auch der Aufbau eines Hausverteilnetzes für den Strom notwendig. Insgesamt hat die BEA rund 600.000 Euro in die neue Technik investiert.
Die Mieter können den im BHKW erzeugten Strom zum sogenannten BEA-Kiezstrom-Tarif beziehen. Er liegt mit gut 24 Cent/kWh zirka 12 Prozent unter dem Berliner Grundversorgungspreis für Strom. Wer einen Vertrag abschließt, kann eine kostenlose Energiesparberatung mit dem Schwerpunkt Strom in den eigenen vier Wänden in Anspruch nehmen und erhält ein Energiesparset mit Soforthilfen (effiziente Beleuchtung, schaltbare Steckerleisten), beides zusammen im Wert von 100 Euro. Quelle: BEA / pgl