Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2015 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent gestiegen, so Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB). Der Zuwachs geht im Wesentlichen auf die gegenüber dem sehr milden Vorjahr etwas kühlere Witterung und den damit verbundenen höheren Heizenergiebedarf zurück. Der Verbrauchszuwachs infolge der positiven Konjunkturentwicklung sowie durch den Bevölkerungszuwachs wurde nach Abschätzung der AG Energiebilanzen durch Zugewinne bei der Energieeffizienz ausgeglichen. Bereinigt um den Witterungseffekt wäre der Energieverbrauch im vergangenen Jahr um 1,5 bis 2 Prozent gesunken.
Der Mineralölverbrauch lag unverändert auf dem Niveau des Vorjahres. Beim leichten Heizöl blieb ein Absatzanstieg aus, da die Verbraucher ihren Mehrbedarf trotz günstiger Preise überwiegend aus den Beständen gedeckt haben. Der Erdgasverbrauch stieg um 5 Prozent. Hauptursache war die im Vergleich zum sehr milden Vorjahr kühlere Witterung im ersten Halbjahr. Die im vierten Quartal erneut sehr milde Witterung dämpfte den Zuwachs allerdings merklich.
Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag um insgesamt knapp 11 Prozent. Während die Stromerzeugung aus Biomasse um rund 2 Prozent zunahm, hielt die Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) ihren Beitrag auf Vorjahreshöhe. Bei der Windkraft an Land und auf See kam es zu einem Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Beitrag der Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) stieg um 6 Prozent. Bei den Biokraftstoffen gab es einen Rückgang um 5 Prozent.
Die Struktur des Energieverbrauchs (Energiemix) wird weiterhin vom hohen Anteil des Mineralöls (33,8 Prozent) geprägt. Erdgas deckt gut ein Fünftel des Verbrauchs. Mit jeweils etwa gleich hohen Anteilen decken Stein- und Braunkohle zusammen gut ein Viertel des Energieverbrauchs in Deutschland. Die erneuerbaren Energien haben ihren Beitrag 2015 auf 12,6 Prozent gesteigert. Quelle: AGEB / pgl