Zentral war es die Herausforderungen annehmen zu können. „Der Sanierungsbereich umfasste 3.000 Quadratmeter mit 150 Quadratmetern Wänden, 550 Quadratmetern Trockenbaudecken und 95 Säulen“, sagt Polier Rainer Claasen. „Wegen der Asbestbelastung mussten wir im Schwarzbereich arbeiten“, sagt Claasen. Immer wieder hätten sie dazu einen Gebäudeteil hermetisch mit Folien und Vierkammer-Schleusensystem abgeriegelt. „Allein dafür wurden rund 1.200 Quadratmeter Abschottungswände gebaut“, sagt Claasen. Im Inneren des Schwarzbereichs herrschte Unterdruck. Eventuelle Fasern wurden so aus der Luft gesogen und in einem Filter aufgefangen. An jeder Fräse und jedem Schleifgerät, mit denen die Arbeiter in speziellen Schutzanzügen Wände, Decken und Säulen bearbeiteten, befand sich ein leistungsstarker Sauger, der alles entstehende Material sofort einsaugte. Asbestbelastete Bauabfälle sowie die Rückstände in den Filtern, die regelmäßig in einem geschlossenen System entleert wurden, wurden anschließend fachgerecht abtransportiert und entsorgt. Nach Abschluss der Fräsarbeiten reinigten die Sanierungsspezialisten alle Flächen noch einmal, bevor sie die Abschottungswände entfernten. Durch dieses von Hagedorn mehrfach reibungslos und hochprofessionell erprobte System erzielten die Abbruch-Experten eine hundertprozentige Emissionsfreiheit. Zudem galt es die strengen logistischen Vorschriften auf der Insel zu berücksichtigen. So durfte der Hagedorn-40-Tonner zwar mit Sondergenehmigung im Hafengebiet parken, von dort aber musste sämtliches Sanierungszubehör auf Caddys zur Baustelle transportiert werden. Umgekehrt mussten alle (Sonder-)Abfälle zunächst in kleinen Containern von der Baustelle zum Hafen gebracht werden und konnten erst dort auf den LKW geladen werden. Das ausgeklügelte Entsorgungskonzept dafür erstellte das Gütersloher Wertstoffzentrum (GMG), ebenfalls ein Teil der Hagedorn Unternehmensgruppe.
Vernichtung eines schwierigen Materials
Jahrelang wurde Asbest in der Baubranche gepriesen – als Baustoff der nicht verfault und gleichzeitig flexibel, reißfest, hitzebeständig und vor allem günstig ist. Erst Jahre später stellten Medizin und Wissenschaft fest: Asbest kann Krebs auslösen. Forscher schätzen, dass dadurch deutschlandweit jährlich rund 1.500 Menschen sterben. Und noch immer könnten rund 20 Prozent der Gebäude in Deutschland Asbest enthalten.
Quelle: Hagedorn/wh