Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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BKWK stellt Ergebnisse einer Kurzstudie vor

"Deutschland braucht Kraft-Wärme-Kopplung"

Eine kompakte Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung ist die g-Box. © 2G

"Perspektiven der Kraft-Wärme-Kopplung in der Energiewende" hat der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (BKWK) in einer Kurzstudie zusammenstellen lassen. Dafür haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung IFAM zwei Szenarien der Sektorkopplung für Strom und Wärme verglichen.

Das eine Szenario geht von einer weitgehenden Ablösung von Heizkesseln durch Elektro-Wärmepumpen aus, das andere von einem verstärkten Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Kurzstudie bezieht sich auf ein fortgeschrittenes Stadium der Energiewende im Jahr 2050. Verwendet wurden stundenscharfe Zeitreihen für Strom und Wärme aus erneuerbarer und konventioneller Erzeugung, Stromspeicherung und Lastmanagement. Dadurch konnte das Zusammenspiel der beiden jeweils dominanten Wärmeversorgungs-Systeme in hoher zeitlicher Auflösung beurteilt werden.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass eine nur auf Wärmepumpen setzende Strategie den Anspruch einer weitgehenden Dekarbonisierung des Wärmebereichs kaum einlösen kann, teilt der BKWK mit. Ein Ausbau von gasbasierten KWK-Systemen mit Wärmespeichern, die als ergänzende Komponenten Elektrokessel und Großwärmepumpen als Power-to-Heat-Technologien enthalten, würde hingegen zum Ausbau der Stromerzeugung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien passen.

Die KWK-Anlagen könnten vorteilhaft die Residuallast decken, wenn der Strom aus Wind und Sonne nicht ausreicht. Die Zahl der Vollaststunden der KWK-Anlagen würde zwar im Vergleich zu heute deutlich sinken, aber sie würden dann auch besonders wertvollen Strom liefern. In Überschusszeiten kann mit Strom aus Erneuerbaren zum einen Wärme mittels der Power-to-Heat-Komponenten der KWK-Systeme bereitgestellt werden, zum anderen können die Stromüberschüsse mit Power-to-Gas-Technologien genutzt werden, um Brennstoff für die zuvor mit Erdgas betriebenen KWK-Anlagen regenerativ zu erzeugen.

"Damit bekommt die KWK eine dauerhafte Perspektive in einem vollständig dekarbonisierten Energiesystem. Die vorhandene Gas-Infrastruktur und die daran gekoppelten Speicherkapazitäten, die auch einen saisonalen Ausgleich zulassen, werden Bestandteil dieses künftigen Energiesystems sein", schlussfolgert der BKWK. Dessen Vizepräsident Heinz Ullrich Brosziewski betonte: "Die Ergebnisse der Studie belegen, dass ein intensiver Ausbau gasbasierter KWK mit Wärmenetzen für den Klimaschutz mittel- und langfristig eine zielführende Strategie ist. Die KWK-Anlagen können sowohl im kommunalen als auch im gewerblichen Bereich eine zentrale Rolle in der Wärmewende spielen und damit zur Entlastung und Stützung der Netze beitragen. Wir im B.KWK sind überzeugt, dass diese Perspektive Grundlage für die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD angekündigte Weiterentwicklung und umfassende Modernisierung der KWK-Politik sein kann und sein sollte."

Thomas Griese, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, führte weiter aus: "Durch den zunehmenden Einsatz regenerativer Brennstoffe, wie Biogas oder Methan aus Power-to-Gas-Anlagen, wird die KWK zukünftig in steigendem Umfang zur notwendigen Dekarbonisierung unserer Energieversorgung beitragen, damit die internationalen, europäischen und nationalen Klimaschutzziele erreicht werden können. Die KWK ist somit ein wichtiger Partner der Energiewende in Deutschland." Quelle: BKWK / sue

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