Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) widerspricht den Aussagen von Experten wie der Lokalen-Agenda-21-Gruppe in Lahr, die Luftwärmepumpen prinzipiell in Frage stellen. Entscheidend seien die Rahmenbedingungen für den Einsatz der Technologie, so der BWP- Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski. Es gebe etwa Regionen, in denen das Grundwasser nicht als Wärmequelle genutzt werden dürfe oder der Einbau einer Erdreich-Pumpe aus geologischen Gründen nicht möglich sei. Zudem müsse der Bauherr abwägen, ob er lieber höhere Anfangsinvestitionen bei der Installation einer Erdreich- oder Grundwasser-Wärmepumpe in Kauf nehme, die sich dann im laufenden Betrieb rechnen. Dem gegenüber stehen laut Stawiarski geringere Kosten für die Anschaffung und den Einbau einer Luftwärmepumpe.
Der BWP räumt aber ein, dass Erdreich- und Grundwasser-Geräte generell energieeffizienter arbeiten als Luftwärmepumpen. Denn je geringer der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und Heizsystem ist, umso größer sei die Energieeffizienz. Bei Luftwärmepumpen ist dieser Unterschied aber nur im Sommer besonders gering. Der durch die geringere Energieeffizienz der Luftwärmepumpen verursachte Mehraufwand bei den Stromkosten sei jedoch "nicht groß", so Stawiarski. Er nennt Beispielrechnungen, wonach der Unterschied pro Jahr nur 150 Euro betrage – während man mit mindestens 4000 bis 5000 Euro Mehraufwand bei den Anschaffungskosten für erdgekoppelte Wärmepumpen rechnen müsse.
Wichtig ist laut Stawiarski, dass Bauherren den Rat von Fachmännern wie etwa Installateuren einholen, die mit Wärmepumpen bereits Erfahrung haben oder eine entsprechende Zertifizierung besitzen, bevor sie sich für eine bestimmte Pumpentechnologie entscheiden. Solche Fachleute könnten die Standortbedingungen am besten einschätzen. Zudem ist für die Effizienz einer Wärmepumpe auch die Abstimmung aller Komponenten eines Heizungssystems entscheidend.
Die günstigere und einfachere Installation von Luftwärmepumpen hat im vergangenen Jahr für verstärktes Interesse bei den Verbrauchern gesorgt. So wurden 2008 laut BWP 28.000 solcher Geräte verkauft, was einer Steigerung von 57,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders in Bestandsbauten würden verstärkt Luftwärmepumpen eingebaut, berichtet Stawiarski.
Wer sich über die Technik sowie die passenden Fördermittel informieren möchte, hat dazu bei den Wärmepumpen-Aktionswochen Gelegenheit. Vom 25. April bis 10. Mai 2009 finden bundesweit mehr als 1.000 Veranstaltungen zu dem Thema statt. Schirmherr ist der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer. mst