Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Produkte sollen ab Mitte des Jahres verfügbar sein

Bosch zeigt Smart-Home-Lösung für Heizung

Bosch stellt erste Smart-Home-Produkte vor. © Bosch

Bosch hat ab dem Sommer eine Smart-Home-Lösung im Programm, die Heizungssteuerung mit der Bedienung von Fenstern koppelt.

Auf der ISH 2015 hat Bosch eine Lösung angekündigt, mit der Hausbewohner das Raumklima und die Heizungsanlagen von Buderus oder Junkers mit dem Smartphone steuern. Zu kaufen wird sie ab Sommer sein.

Die Bosch-Marke Junkers fährt damit eine Doppelstrategie: Junkers unterstützt auch die Plattform Qivicon der Deutschen Telekom. Der Mutterkonzern Bosch arbeitet außerdem an einer herstellerneutralen Plattform gemeinsam mit ABB und Cisco, hat jedoch erst ein Unternehmen gegründet, das Lösungen entwickeln soll.

Junkers unterstütze das Bosch-eigene Smart-Home-System, dies sei jedoch noch in der Startphase, erklärt Pressesprecher Jörg Bonkowski gegenüber EnBauSa.de. Qivicon biete bereits ein sehr breites Komponentenangebot, mit denen eine Vielzahl von Nutzerwünsche erfüllt werden könne und sei im mittleren Preissegment als Lösung für Endkunden etabliert. Man wolle zu verschiedenen Anbietern kompatibel sein, denn es gebe noch kein Smart-Home-System, das sich in allen Segmenten (Neubau/Renovierung, Wohnungsbau/Gewerbe, verschieden Preissegmente) durchsetzen konnte.

Steuerung von Heizung und Fenstern

Die jetzt vorgestellte Raumklima-Lösung von Bosch steuert die Heizkörperthermostate, so dass Nutzer mit Hilfe einer App die Temperaturen einzelner Räume individuell regeln können. Das System vernetzt außerdem die Heizkörperthermostate mit den Fenstern. Damit beim Lüften keine Wärme entweicht, erkennt es geöffnete Fenster und Türen und drosselt während dieser Zeit die Heizkörper im Raum.

Diese Grundfunktionen können die Bewohner in jedem Haus mit Heizkörpern nutzen, ohne dass die Zentralheizung ins System integriert sein muss. Jeder internetfähige Öl- und Gas-Wärmeerzeuger von Buderus oder Junkers lässt sich in die Raumklima-Lösung einbinden. Das ermöglicht es Nutzern, auch die Zentralheizung mit dem Smartphone zu überwachen und zu steuern.

Die Raumklima-Lösung gleicht die Wünsche der Bewohner automatisch mit den Grundeinstellungen des Heizsystems ab. Der Komfortbedarf der Bewohner hat dabei Vorrang: wünschen sie mehr Wärme, wird das Zeitprogramm der Heizung so lange überschrieben, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Die Nutzer können auch vom Sofa aus das gewünschte Zeitprogramm einstellen oder die Heizung aus der Ferne hochfahren, wenn sie früher als vorgesehen von der Arbeit oder aus dem Urlaub zurückkehren. Verlassen Bewohner das Haus, können sie mit nur einem Tastendruck die Heizung in den Stand-by-Modus schalten und damit Energie sparen.

Eine App erklärt und begleitet jeden Schritt, QR-Codes auf den Geräten erleichtern die Konfiguration. Herzstück des Systems ist der Smart Home Controller, der über eine sichere Internet-Verbindung mit dem Backend bei Bosch verbunden ist. Der Controller steuert und verwaltet über Funk "smarte" Heizkörperthermostate und Tür-/Fensterkontakte.

Funk macht Nachrüstung einfach

Weil das System auf Funktechnik basiert, lassen sich damit auch bestehende Wohngebäude einfach und ohne bauliche Maßnahmen ausrüsten. Um die Zentralheizung zu vernetzen, wird der Smart Home Controller über einen Router und ein IP-Gateway mit dem Buderus oder Junkers Wärmeerzeuger verbunden.

Bei Heizungsanlagen der neusten Generation von Buderus und Junkers ist die IP-Schnittstelle ins Gerät integrierbar. So benötigt der Nutzer nur noch sein Smartphone, um das gesamte System zu bedienen.

Bosch setzt für die Datenübertragung Verschlüsselungstechniken ein und hat nach eigenen Angaben die gesamte Systemsoftware von IT-Sicherheits-Experten prüfen lassen. Die Lösung wird ab Mitte des Jahres  erhältlich sein.

Bosch sieht das Segment Smart Home als Wachstumsmarkt. Man habe bereits mehr als 75.000 Heizungsanlagen mit Internet-Anschluss verkauft. Bisher getrennte Bereiche wie Heizung, Licht, Haushaltsgeräte und Sicherheit können künftig Informationen austauschen und per Smartphone gesteuert werden. Quelle: Bosch / pgl

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