Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Uponor-System Renovis lässt sich wie eine Trockenbauplatte montieren

Bei Sanierungen spielen Flächenheizungen keine Rolle

Renovis Trockenbauelemente werden wie eine Trockenbauplatte montiert. © Uponor

Im Neubau haben Flächenheizungen und -kühlungen die klassischen Heizkörper bereits überflügelt, im Modernisierungsmarkt spielen die Systeme nach wie vor keine Rolle.

Die Marktbedeutung von Flächenheizungen wächst. Im Neubau haben sie Heizkörper als Wärmeverteilsystem Nummer 1 abgelöst. Für den Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) Grund genug, seinen Fachbereich Flächenheizung/ -kühlung neu auszurichten. Entstehen soll die größte Interessenvertretung für dieses Produktsegment in Deutschland und Europa. Eine Konkurrenz zum Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. sei aber nicht beabsichtigt, berichtet Ralf Kiryk, Fachbereichsleiter beim BDH. "Wir stimmen uns auch weiterhin bei technischen und bei Marketingthemen mit dem BVF ab." Hintergrund für das Engagement des BDH sei unter anderem die zunehmende Europäisierung von Normungsprozessen und die kontinuierlich steigenden Anforderungen an das Zusammenspiel von Wärmeerzeugung und Wärmeübergabe.

Professor Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung ITG Dresden sagt Flächenheizungen eine rosige Zukunft voraus, weil sie mit relativ geringem Zusatzaufwand auch die sommerliche Kühlfunktion übernehmen können. "Sie erfüllen eine Doppelfunktion, das senkt die Investitionskosten gegenüber einem getrennten Heiz- und Kühlsystem und steigert den ganzjährigen Komfort", sagt er. Angesichts steigender Temperaturen werde der Bedarf an Kühlleistung auch hierzulande zunehmen.

Tatsächlich wird die Möglichkeit, sie im Sommer auch für die Kühlung einsetzen zu können, von Bauherren oft als Argument für den Einbau einer Flächenheizung genannt. Zum Einsatz kommen die Systeme aber vorwiegend im Neubaubereich – und werden dort in aller Regel im Fußboden eingebaut. Nach aktuellen Zahlen des BDH ist der Absatz von hydraulischen Flächenheizungen und -kühlungen in Deutschland seit 2005 um über 70 Prozentpunkte gewachsen.

"Im Modernisierungsmarkt tun sich die Flächenheizungssysteme nach wie vor schwer. Als Hemmschuh werden dabei immer wieder zu hohe Kosten genannt", berichtete Kiryk im Gespräch mit EnBauSa.de. Der GfK zufolge wird nur bei 13 Prozent der Gebäude im Zuge der Renovierung eine Flächenheizung installiert. Dabei seien die Mehrkosten bei einer ohnehin anstehenden umfassenden Modernisierung relativ gering. Belastbares Zahlenmaterial dazu gibt es allerdings nicht. Den Kosten stehen aber nicht nur geringere Heizkosten gegenüber, sondern auch ein erheblicher Komfortgewinn. Außerdem sind Flächenheizungen das ideale Wärmeverteilsystem für moderne Niedertemperatur-Wärmeerzeuger wie Wärmepumpen.

Hauptproblem beim Einsatz im Modernisierungsbereich sind die zur Verfügung stehenden Aufbauhöhen sowie möglichen Gewichtslasten. "Die Hersteller arbeiten daher mit Hochdruck an der Entwicklung spezieller Altbausysteme für Wand oder Decke sowie an Fußbodensystemen mit geringer Aufbauhöhe und einfacher Installationstechnologie", so der BDH-Fachbereichsleiter. Einige Beispiele für solche Systeme gab es im März auf der Fachmesse ISH in Frankfurt zu sehen.

So stellten die Buchenauer Roth Werke ein Trockenbau-System vor, das mit einer Minimalaufbauhöhe von 43 Millimetern inklusive Überdeckung auskommt. Die Installation sei einfach, schnell und montagefreundlich, da nur ein Systemplattentyp zum Einsatz kommt. Die Roth Clima Comfort TBS Systemplatten sind untereinander im 30-Zentimeter-Raster in alle Richtungen kombinierbar und können entsprechend der Raumgeometrie variabel zugeschnitten werden.

Die Plattenstruktur erlaubt die einfache Fixierung der Wärmeleitlamellen in verschiedene Richtungen und Positionen der Platte. Laut Hersteller weist das System zudem ein niedriges Eigengewicht auf und kann auf vorhandenem ebenen und tragfähigen Untergrund ebenso verlegt werden wie auf Holzbalkenkonstruktionen. Es kann mit handelsüblichen Trockenestrich-Elementen kombiniert werden, so dass lange Trocknungszeiten entfallen.

Ebenfalls trocken verlegt wird das System Renovis, mit dem Flächenheizungsspezialist Uponor seine Produktpalette erweitert. Die Renovis Trockenbauelemente können mit einer Unterkonstruktion aus handelsüblichen CD-Profilen direkt auf bestehende Wände und Decken montiert werden. Damit könne eine Bestandsimmobilie auch während der Nutzung schnell saniert werden, so der Hersteller.

Ein Element besteht aus einer 15 Millimeter starken Gipskartonplatte, in die ein PE-Xa-Rohr integriert ist. Erhältlich sind die Elemente in den Größen 200 x 62,5 cm, 120 x 62,5 cm und 80 x 62,5 mm. Die Heizleistung gibt Uponor mit bis zu 120 W/m2 an der Wand und 60 W/m2 an der Decke an.

Als weiteren wesentlichen Vorteil der Trockenbaulösung gibt Uponor an, dass damit auch Einzelräume mit einer Flächenheizung temperiert werden können. Dazu wird das System in ein bestehendes Hochtemperatursystem mit Radiatoren integriert. von Silke Thole

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