Bereits im Jahr 2009 hatte der Kreistag den Entschluss gefasst, den Wärmebedarf und den Ausbau der erneuerbaren Energien in einem Wärmeatlas darzustellen. Im Anschluss daran erarbeitete der Landkreis einen Wärmeplan und im Jahr 2015 folgte eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer Nahwärmeversorgung in kleinen und mittleren Gemeinden im Landkreis.
Die Bestandsaufnahme zeigte, dass die fossilen Energieträger Erdgas und Erdöl im Jahr 2010 mit 52 beziehungsweise 36 Prozent noch den größten Teil der Wärmeversorgung ausmachten. Die Ausgaben für Wärme im Landkreis belaufen sich auf 90 Millionen Euro pro Jahr für Erdgas und 67 Millionen Euro für Heizöl. Zugleich konnte gezeigt werden, dass es noch umfassende Potenziale an erneuerbaren Energien gibt. 62 Prozent des Holzpotenzials sind noch nicht ausgeschöpft. So könnten in Pelletkesseln und Hackschnitzelanlagen rund 76.000 Megawattstunden erzeugt werden.
Neben der Bestands- und Potenzialanalyse wurde auch ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. Die Wärmeplanung fand unter der frühzeitigen Beteiligung der Akteure statt. Es wurde eine Projektgruppe aus Mitgliedern des Kreistags und Mitarbeitern des Landratsamtes gebildet. Ein Klimaschutznetzwerk band auch die Nachbarkommunen mit ein. Desweiteren fanden Workshops und Gesprächsrunden mit Unternehmen statt. Aus den verschiedenen Gremien und Veranstaltungen wurde schließlich der Maßnahmenkatalog entwickelt.
Um die Wirksamkeit der verschiedenen Maßnahmen regelmäßig überprüfen zu können, werden im Landkreis ein regelmäßiges Energie-Monitoring durchgeführt und gleichzeitig Energiesteckbriefe aus jeder Gemeinde veröffentlicht. "Mit Hilfe der beiden Dokumentationen ist es uns möglich, die Umsetzung unserer ehrgeizigen politischen Ziele fortlaufend zu überprüfen", betonte der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer im Rahmen der Veröffentlichung des letzten Monitorings im September 2017. "Es wird nicht einfach, aber wir sind weiterhin auf einem guten Weg." Quelle: AEE / Sth