Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Optimierung der Heizung erschließt mehr Sparpotential

Abschalten von Warmwasser im Urlaub macht kaum Sinn

Überprüfung der Heizung im Sommer bringt viel. Bild: VdZ

Wer verreist, sollte auch überlegen, ob er die Warmwasserbereitung minimieren kann. Das lohnt sich aber nicht immer.

Herd aus, Fenster zu, Türe abgeschlossen? Das überlegen sich die meisten, wenn sie zu einer Urlaubsreise aufbrechen. Doch auch ein Blick auf die Anlage zur Warmwasserbereitung ist vor dem Urlaub sinnvoll und kann helfen, Energieverschwendung zu verhindern. Noch mehr nützt allerdings die gute Einstellung der Heizanlage für den Rest des Jahres.

Bei der dezentralen Warmwasserbereitung ist der Griff zum Aus-Schalter am einfachsten und bringt am meisten. "Bei der elektrischen Warmwasserversorgung kann es sinnvoll sein, den Elektroboiler abzuschalten", rät die Deutsche Energieagentur (Dena). Während sich dies bei kleinen Geräten schon bei kurzer Abwesenheit lohnt, sollten größere Speicher dagegen nur bei längerer Abwesenheit abgeschaltet werden. "Bei einigen Tagen lohnt es sich kaum, ab zwei Wochen schadet es nicht, im Einfamilienhaus mit einem Speicher von 250 bis 300 Litern die Heizung abzuschalten", sagt Alessandro Calandri vom Bundesverband der Gebäudeenergieberater, Ingenieure und Handwerker GIH. Man müsse aber bedenken dass man auch viel Energie verbrauche, um einen komplett abgekühlten Speicher wieder aufzuheizen.

"Moderne Heizungsanlagen mit Trinkwarmwasserspeichern verfügen oft über Regelungen mit Ferienschaltung/-programm. Das wäre die optimale, vom Hersteller durchdachte und sichere Lösung für die Urlaubszeit, bei der man nicht fragen muss, ob es sich lohnt", ergänzt Horst Eisenbeis, Geschäftsführer der Vereinigung der Zentralheizungswirtschaft (VdZ).

Andere Anlagen verfügen über eine Sommerschaltung, bei der nur die Warmwasserbereitung sichergestellt wird, die Heizung samt Pumpe jedoch aus ist. Wird das Warmwasser im Durchlaufprinzip bereitgestellt, entstehen ohnehin keine Verluste. "Lange Stillstandzeiten können zum Festsitzen von Pumpen oder Regelarmaturen führen", warnt Eisenbeis vor Sparsamkeit an der falschen Stelle.

Bei Trinkwasseranlagen oder Anlagenteilen, die länger als drei Tage nicht genutzt werden, reiche es zur Wiederherstellung hygienischer Wasserqualität, vor der Benutzung das Wasser einige Minuten laufen zu lassen. "Bei Trinkwasseranlagen oder Anlagenteilen, die länger als 4 Wochen nicht genutzt werden, sind die Leitungen abzusperren", sagt Eisenbeis.

Bei einer Kombination von Warmwasserbereitung einer Zentralheizung mit Wärmepumpen sei die Einsparung äußerst gering, sagt Eisenbeis. Es fällt nur der Gas- oder Stromverbrauch für den Antrieb und die Pumpen an. "Auch hier sollte man prüfen, welche unkomplizierten Einsparmöglichkeiten die mitgelieferte Regelung standardmäßig für den Abwesenheitsfall bietet", so der Rat des Experten.

Eisenbeis rät zudem dazu, die Sommerzeit auch zu einer Optimierung der Heizanlage zu nutzen. Dazu zählt aus Sicht des VdZ der hydraulische Abgleich. Er ist bei einigen Sanierungsmaßnahmen wie der Inanspruchnahme des KfW-Programms 430 zur Erneuerung der Heizung mit Hocheffizienzpumpe ohnehin vorgeschrieben. Mit dem hydraulischen Abgleich wird geprüft, ob die Heizungsanlage alle Räume gleichmäßig beheizt. Dabei werden alle Heizkörper und die Druckverhältnisse in den Rohren aufeinander abgestimmt. Notwendig sind dazu Thermostatventile mit Massenstrombegrenzung. 117pgl

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