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Begriffserläuterungen

Glossar-Eintrag für

Passivhaus

Begriff: Passivhaus
Bedeutung:

Gebäude mit einem Primärenergiebedarf für Wärme und Strom von höchstens 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche und Jahr

Beschreibung:

Gebäude mit einem Primärenergiebedarf für Wärme und Strom von höchstens 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche und Jahr sowie bestimmten zulässigen Höchstwerten für den Jahresheizwärmebedarf, die Heizlast, die Luft-Undichtigkeit und die Übertemperaturhäufigkeit. Das Konzept geht im Wesentlichen auf den Bauphysiker Wolfgang Feist zurück.

Die Zertifizierungskriterien des maßgeblichen Passivhaus-Instituts (PHI) in Darmstadt waren bis 2015:

  • Ein Primärenergiebedarf für Heizen, Kühlen, Trinkwarmwasser, Haushalts-, Hilfs- und Gemeinstrom von höchstens 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter „Energiebezugsfläche“ (entspricht ungefähr der beheizten Wohnfläche) und Jahr
  • Ein Jahresheizwärmebedarf von höchstens 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter
  • Eine Heizlast von höchstens 10 Watt pro Quadratmeter
  • Eine Luftwechselrate bei 50 Pascal Druckunterschied zwischen innen und außen von höchstens 0,6 pro Stunde

Im April 2015 führte das Passivhaus-Institut eine Reihe von neuen „Klassen“ ein, bei denen – in Abhängigkeit von der Gewinnung erneuerbarer Energie im Gebäude – andere Grenzwerte für den Gesamtenergiebedarf gelten. Für eine nicht näher bezeichnete „Übergangsphase“ können aber weiter die alten Kriterien verwendet werden; auch wurden die Änderungen im Ausland bisher nicht übernommen.

Um die Zertifizierungsgrenzwerte zu erreichen, müssen die Heizwärmeverluste beim Passivhaus sehr gering gehaltenen werden. Neben der Luftdichtigkeit heißt das in der Regel: Dämmstärke etwa 30 Zentimeter, dreifach verglaste Passivhaus-Fenster mit einem Uw-Wert von höchstens 0,8 Watt/m²K und eine hocheffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Im Hinblick auf Bürogebäude, bei denen der Strombedarf in der Regel etwa 70 Prozent der Primärenergie ausmacht, wird die Fixierung auf die Heizenergie beim Passivhaus kritisiert. Ein zweiter Kritikpunkt betrifft das Problem übermäßiger Trockenheit der Raumluft im Zusammenhang mit der Lüftungsanlage, dem mit einer Feuchterückgewinnung begegnet werden kann.
Englisch: passive house

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