Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt bei Wärmepumpen das Verhältnis von bereitgestellter Wärme zu zugeführter elektrischer Energie im Laufe eines Jahres an.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt bei Wärmepumpen das Verhältnis von bereitgestellter Wärme zu zugeführter elektrischer Energie im Laufe eines Jahres an. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Zum Beispiel stellt eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3,0 aus einer zugeführten Kilowattstunde Strom eine Heizleistung von drei Kilowattstunden Wärme bereit.
Was sich zunächst einfach anhört, ist tatsächlich seit vielen Jahren Gegenstand der Fachdiskussion. Das liegt nicht nur daran, dass die gleiche Wärmepumpe bei anderen Klimabedingungen und einem anderen Nutzerverhalten eine andere Jahresarbeitszahl hat. Es macht auch einen großen Unterschied, wo man die Bilanzgrenzen zieht. Je kleiner der sogenannte Bilanzraum, desto weniger elektrische Energie und thermische Verluste werden erfasst – und desto höher ist die Jahresarbeitszahl.
Als Bilanzraum 1 bezeichnet man die Wärmepumpe selbst. Bilanzraum 2 enthält zusätzlich die Wärmequellenanlage, die Pumpe für die Wärmeträgerflüssigkeit und den elektrischen Heizstab, der an sehr kalten Tagen zugeschaltet wird. Bei Bilanzraum 3 sind darüber hinaus der Pufferspeicher, der Trinkwasserspeicher und die dazwischenliegenden Ladepumpen enthalten. Um die Jahresarbeitszahl mit einer Messung zu ermitteln, muss die Anlage neben einem separaten Stromzähler auch über einen Wärmemengenzähler an der richtigen Stelle des Bilanzraums verfügen. Seriöse Untersuchungen verwenden entweder Bilanzraum 2 oder Bilanzraum 3; für beides gibt es Argumente. Der JAZ-Unterschied zwischen den beiden Varianten liegt etwa bei 0,5.
Bei drei Feldstudien im Jahr 2015 und 2017 lagen die schlechtesten Anlagen bei einer durchschnittlichen Jahresarbeitszahl von 2,2 (Bilanzraum 3); die besten Systeme schafften im Mittel 4,3 (Bilanzraum 2). Optimal eingerichtete Erdwärmepumpen können eine JAZ von 5,4 erreichen, bei einem solarthermisch regenerierten Erdspeicher auch Werte über 6,0.
Der wichtigste Einzelfaktor für eine hohe JAZ ist ein möglichst geringer Unterschied zwischen der Temperatur der Wärmequelle und der des Heizungswasser-Vorlaufs. Das kann auf der Seite des Vorlaufs zum Beispiel mit einer Flächenheizung oder speziellen Heizkörpern erreicht werden. Auf der Seite der Wärmequelle sind in dieser Hinsicht das Erdreich und das Grundwasser günstiger als die Umgebungsluft.
Weitere Unterschiede entstehen bei Luftwärmepumpen durch den Strombedarf für den Ventilator und bei Erdwärmepumpen für den der Wärmeträgerpumpe. Auch die Stromaufnahme der Steuerelektronik kann sich je nach Fabrikat stark unterscheiden.
Englisch: annual coefficient of performance