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Begriffserläuterungen

Glossar-Eintrag für

Erdwärmekollektor

Begriff: Erdwärmekollektor
Bedeutung:

System aus Kunststoffrohren, die wenige Meter tief in der Erde vergraben von einer Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt werden, welche Erdwärme aufnimmt und zur Oberfläche transportiert.

Beschreibung:

System aus Kunststoffrohren, die wenige Meter tief in der Erde vergraben von einer Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt werden, welche Erdwärme aufnimmt und zur Oberfläche transportiert. Ein typischer Kollektor ähnelt in der Form einer Fußbodenheizung:

Jeweils ein langes Rohr, meist aus vernetztem Polyethylen, verläuft hin und her und deckt so eine größere Fläche ab (Faustregel: 25 Quadratmeter pro Kilowatt installierter Heizleistung oder das Doppelte der zu beheizenden Wohnfläche). Üblicherweise trägt man etwa 1,50 Meter tief den Boden ab, verlegt die Rohrschlangen und bringt die Erde wieder auf. Platzsparende Varianten sind Erdwärmekörbe oder die senkrecht eingebrachten Grabenkollektoren, für die nur ein etwa vier Meter tiefer Schlitz in den Boden gefräst wird. Als Wärmeträgerflüssigkeit verwendet man meist ein Wasser-Glykol-Gemisch (Frostschutz), das in den Technikraum geführt wird und dort die Wärme an den Wärmetauscher einer Wärmepumpe abgibt. Die Fläche über dem Kollektor darf nicht mit tief wurzelnden Pflanzen bebaut werden. Im Vergleich mit der Erdwärmesonde, dem Energiepfahl und Grundwasser als Wärmequelle ist der Erdwärmekollektor billig zu verlegen (etwa 300 Euro pro Kilowatt installierter Heizleistung), aber relativ ineffizient.

Ein neueres Konzept vermeidet die geringe Effizienz, indem der Erdwärmekollektor nach oben und zu den Seiten hin gegen Wärmeverluste gedämmt wird. Wärmeüberschüsse zum Beispiel aus Solarthermie speichert man über den Erdwärmekollektor ein und holt sie bei Bedarf wieder heraus. Bei einem Neubau kann der Kollektor hier auch direkt unter der Bodenplatte des Hauses untergebracht werden.

Englisch: ground-coupled collector

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