Anzahl der fertiggestellten Wohnungen hinkt nach

Zahl der Baugenehmigungen steigt über 30 Prozent

In Großstädten wie Berlin werden zu wenig Wohnungen fertig. R. Jürgens / Pixelio

In Deutschland werden zwar mehr Wohnungen genehmigt, aber immer noch zu wenig gebaut.

Im ersten Halbjahr 2016 wurde in Deutschland der Bau von rund 182.800 Wohnungen genehmigt. Das waren 30,4 Prozent oder knapp 42.700 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich das 2009 begonnene Wachstum bei den Baugenehmigungen fort. Im Geschosswohnungsbau wurden im ersten Halbjahr 2016 rund 80.700 Wohnungen genehmigt, im Ein- und Zweifamilienhausbau rund 61.400 Wohnungen. Ohne Berücksichtigung der Wohnungen in Wohnheimen stiegen die Baugenehmigungen in neuen Wohngebäuden nur um 22,5 Prozent.

Das bringt jedoch kaum Entlastung für den Wohnungsmarkt. "Genehmigt ist noch lange nicht gebaut. Bislang bleibt die Zahl der dann tatsächlich auch fertiggestellten Wohnungen deutlich hinter den Erwartungen zurück", erklärt Axel Gedaschko, Präsident des Verbands der Wohnungswirtschaft, des GdW.

Die Steigerung bei den Genehmigungen basiere zudem auf extrem niedrigen Ausgangszahlen. Hinzu komme, dass mehr als ein Viertel des Zuwachses durch die starke Steigerung bei den Genehmigungen von Wohnheimen unter anderem für Flüchtlingsunterkünfte resultiere. Diese würden aber nicht zu einer dauerhaften Entlastung auf den regulären Wohnungsmärkten beitragen.

Konkret müssten nach Auffassung des Verbands in Deutschland bis zum Jahr 2020 jährlich rund 140.000 Mietwohnungen mehr als im letzten Jahr gebaut werden. Davon 80.000 Sozialwohnungen und 60.000 Einheiten im bezahlbaren Wohnungssegment. "Was der Wohnungsbau dringender denn je braucht, sind wirksame Anreize", erklärte Gedaschko. Es müssen mehr Bauflächen zur Verfügung gestellt und durch die Kommunen verstärkt nach Konzeptqualität vergeben werden. Quelle: GdW / pgl

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