Grunderwerbsteuer setzt Bauwilligen zu

Wohnungsmarkt stagniert wegen hoher Nebenkosten

Hohe Nebenkosten mindern Interesse am Wohnungsmarkt. © Berres

Durch hohe Grunderwerbsteuer sinkt das Interesse am Wohnungsmarkt in Deutschland. Bauwillige müssen mit bis zu 13 Prozent Nebenkosten beim Kauf von Immobilien rechnen.

Im Vergleich zu Nachbarländern ist die Immobilien-Eigentumsqote in Deutschland sehr gering und das, obwohl viele junge Familien und auch Alleinstehende den Immobilienerwerb als Altersvorsorge für sinnvoll erachten. Doch der deutsche Immobilienhandel stagniert nicht ohne Grund. Eine der Ursachen sind die zunehmenden Nebenkosten beim Erwerb von Immobilien für Bauwillige und Käufer.

Durch die im Jahr 2006 durchgeführte Föderalismusreform dürfen die Bundesländer selbst ihren Grunderwerbsteuersatz festlegen. Seither wurde in allen Bundesländern bis auf Bayern, Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern der Steuersatz erhöht. Er stieg von einem festgesetzten Satz von 3,5 Prozent auf etwa 5 Prozent an.

Neben den Grunderwerbsteuern müssen Bauwillige und Käufer auch die Maklerkosten tragen, die ebenfalls durch das Bundesland festgesetzt werden dürfen. In Berlin betragen diese derzeit 7,14 Prozent des Kaufpreises, sollen aber noch weiter ansteigen. Zudem erwarten den Käufer noch Notar- und Grundbuchkosten mit einem Satz von 1,7 Prozent. Bauwillige und Käufer müssen also mit Nebenkosten von derzeit mindesten 13 Prozent rechnen, was die Zahl der Interessierten sinken lässt.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, schreibt einen Großteil der Verantwortung dem Staat selbst zu und rät, sich ein Beispiel an den niederländischen Nachbarn zu nehmen, die den Grunderwerbsteuersatz landesweit auf 2 Prozent festgelegt haben. Man solle den Bau des Eigenheims damit erleichtern und gleichzeitig einen Beitrag an der Altersvorsorge gewehrleisten.

Quelle: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes / tbe

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