Die erste Phase des Europäischen Projekts Build Up Skills, das Weiterbildungsbedarf für Handwerker ermittelt ist abgeschlossen. Die EU-Kommission hatte darin die Frage gestellt, ob ausreichend Personal vorhanden ist, um die Energiewende anpacken zu können.
Diese Frage könne nach den Ergebnissen des Projekts für Deutschland eindeutig mit Ja beantwortet werden, sagte Karl-Sebastian Schulte vom Zentralverband des Deutschen Handwerks auf dem Energieeffizienzkongress der Deutschen Energie-Agentur Dena in Berlin.
Alleine für die Bereiche der Energieeffizienz und Erneuerbare Energien standen im Jahr 2011 in Handwerk und Industrie 315 Weiterbildungsangebote zur Verfügung, so der Bericht zu Build Up Skills. 2013 waren es bereits über 350, so Schulte. Ein möglicher Fachkräftemangel ist nach den Ergebnissen der Erhebung erst ab 2020 zu erwarten, vor allem aufgrund des demographischen Wandels.
Lückenanalysen hätten jedoch auch gezeigt, was noch zu tun ist, sagte Schulte weiter. So gebe es europaweit Bedarf an Experten, die die Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Gewerken bilden. Auch hat sich bei der Analyse herausgestellt, dass prozessübergreifendes Denken häufig fehle: "Das Haus wird häufig noch nicht als System gesehen", so Schulte weiter.
Notwendig sei außerdem ein Verfahren, mit dem frühzeitig notwendiger Qualifikationsbedarf für Handwerkerinnen und Handwerker sichtbar gemacht und entsprechende Weiterbildungen angeboten würden. In Deutschland gebe es zudem eine zu geringe Teilnehmerzahl bei Weiterbildungen, sie ging in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück. Aufgrund der guten Konjunktur gehe das Tagesgeschäft vor, so Schulte.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks will auf die steigenden Anforderungen an Qualifikation und Weiterbildung reagieren. "Wir wollen eine Weiterbildungsdatenbank erstellen, die über Kammergrenzen hinweg Angebote erfasst", berichtete Schulte weiter. Auch neue Ausbildungszweige sollen entstehen. "Wir haben 2013 die Fachkraft für Erneuerbare Energien an den Start gebracht", sagte Schulte weiter. von Pia Grund-Ludwig