Kunden von Bausparkassen müssen durch Beratungsfehler und schlechte Angebote oft tausende Euro zu viel zahlen oder ihren Immobilienkauf um Jahre verschieben. Nur drei der 20 Bausparkassen in Deutschland überzeugten bei Finanztest.
In einem Praxistest mit einem einfachen Modellfall haben Testkunden jeweils 7 Geschäftsstellen aller 20 Bausparkassen aufgesucht. Der Unterschied zwischen einer guten und schlechten Leistung einer Bausparkasse machte im Modellfall mehr als 13.000 Euro aus. Ein Bausparvertrag ist sinnvoll, wenn man mittel- bis langfristig eine Immobilie bauen, kaufen oder modernisieren möchte und sich gegen steigende Zinsen absichern will. Der Bausparvertrag muss aber auf die individuellen Ziele abgestimmt sein und genau daran haperte es. Die meisten Bausparkassen kamen nicht über ein "befriedigend" oder "ausreichend" hinaus, vier waren sogar "mangelhaft".
Die Bausparsumme war mitunter so aufgebläht, dass die Kunden das Geld erst in 15 oder 20 Jahren, statt wie gewünscht, in 10 Jahren bekommen hätten. In einem Fall hätte der Kunde nach 10 Jahren nicht einmal ein Drittel des Mindestguthabens erreicht.
Weitere häufige Fehler waren erdrückend hohe Raten für die Rückzahlung des Bauspardarlehens, unnötig hohe Sparsummen, um dann nur relativ niedrige Darlehen zu bekommen und eine verschenkte Riester-Förderung. Viele Bausparberater informierten darüber hinaus so schlecht über ihre Angebote, dass die Kunden kaum eine Chance hatten, den Vorschlag zu Hause zu prüfen oder mit anderen Angeboten zu vergleichen. Eine Bausparkasse überreichte bei vier von sieben Beratungsgesprächen lediglich einen Schmierzettel mit grob geschätzten Angaben zum angebotenen Vertrag. Quelle: Finanztest / pgl