Klarheit über die Steuererleichterungen bei Sanierungen tut Not

Verbraucherzentrale fordert Fahrplan für die Energiewende

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert: "Die Verbraucher müssen erkennen können, wohin die Reise geht und was sie kostet." Es fehle ein verbindlicher Fahrplan für die Energiewende.

Einen verbindlichen Fahrplan für die Energiewende fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). "Die Verbraucher müssen erkennen können, wohin die Reise geht und was sie kostet", so Vorstand Gerd Billen. Bislang verliere sich die Bundesregierung vielfach im unübersichtlichen Klein-Klein: Die Gebäudesanierung komme nicht in Fahrt, weil Bund und Länder über die steuerliche Förderung streiten.

In ihrem Appell für einen klaren Weg hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass die Gebäudesanierungen im vergangenen Jahr nicht zugenommen haben, sondern stark zurückgegangen sind. Das belege die aktuelle Statistik der KfW-Förderungen. Ein Grund ist aus Sicht der Verbraucherschützer die Verunsicherung bei sanierungswilligen Hausbesitzern und Wohnungseigentümern. "Es fehlt an Planungssicherheit: Der im Energiekonzept angekündigte Sanierungsfahrplan lässt weiter auf sich warten und es herrscht Unklarheit über das Fördervolumen", heißt es.

Die steuerliche Förderung scheitert bislang am Widerstand der Bundesländer. "Allen Beteiligten sollte klar sein: ohne Gebäudesanierung keine Energiewende", warnt Billen. Die Bundesregierung müsse klarstellen, wie sie die Verdoppelung der Sanierungsrate erreichen will.

Ein weiteres Problem ist aus Sicht der Verbraucherschützer die mangelnde Transparenz über die Ursachen von Strompreissteigerungen sowie eine ungleiche Verteilung der Lasten. Klar sei: Der Um- und Ausbau der Infrastruktur, die Förderung erneuerbarer Energien und neue Kraftwerke kosten Geld. Die Strompreise in Deutschland seien Anfang des Jahres im Schnitt um drei bis vier Prozent gestiegen. Die Anbieter hätten dies vielfach mit der Energiewende begründet. Tatsächlich gingen diese Tarifsteigerungen allerdings auf die Ausnahmeregelungen für stromintensive Unternehmen zurück. Schätzungen zufolge betragen diese Entlastungen im laufenden Jahr bis zu zehn Milliarden Euro. "Die Bundesregierung knickt vor einer Lobby nach der anderen ein. Den Kunden wird verkauft, sie zahlten für die Energiewende. Tatsächlich handelt es sich um Subventionen für die Industrie", kritisiert Billen. Der vzbv fordert, die Kosten für Verbraucher nachvollziehbar zu machen und sie gerecht zu verteilen.

Quelle: vzbv / sth

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