Karlsruhe, Salzburg und Winterthur schließen sich zusammen

Städte prüfen Effizienzprojekte

Austausch von Teilnehmern des Projekts in Schloss Hellbrunn/Salzburg. © D-A-CH-Projekt

Wie erfolgreich sind kommunale Energieeffizienz-Projekte wirklich? Das wollten Forscher und Mitarbeiter städtischer Verwaltungen aus Karlsruhe, Salzburg und Winterthur gemeinsam herausfinden. Sie ermittelten Erfolgsfaktoren und modellhafte Ansätze, die nun bis 2019 konkretisiert und umgesetzt werden sollen. Dabei geht es um Beteiligungsprozesse in der energetische Sanierung oder die Optimierung des öffentlichen Gebäudemanagements.

In einem Vorläuferprojekt hatten die drei Partnerstädte Optionen zur Steigerung der Energieeffizienz untersucht und Handlungsansätze entwickelt. Beim tri-nationalen Erfahrungsaustausch ging es um die gemeinsam definierten Themen

  • Quartierssanierung
  • Energieversorgung
  • Kommunale Gebäude und Anlagen
  • Unternehmens-Netzwerke
  • Forschung im Bereich energieeffizienter Lösungen
  • Aus- und Fortbildung

Innerhalb dieser Themenbereiche wurden Projekte identifiziert, in denen durch den Erfahrungsaustausch ein Mehrwert entstehen kann. Die Akteure dieser Projekte wurden für gemeinsame Treffen gewonnen, um sich über Erfolgsfaktoren und Strategien zur Überwindung von Hemmnissen auszutauschen. Die fünf Austauschtreffen konnten die Planungen für die Umsetzungsphase des Kooperationsprojekts forcieren.

Das Projekt hat vor allem die beteiligten Stadtverwaltungen und wissenschaftlichen Einrichtungen erfolgreich vernetzt. So waren aus Karlsruher Sicht die Erfahrungen der Stadt Winterthur mit der kommunalen Energie- und Versorgungsplanung besonders wertvoll, aber auch die Erkenntnisse aus dem Energie-Monitoring öffentlicher Gebäude in Salzburg. Umgekehrt besteht großes Interesse in den Partnerstädten am Karlsruher Konzept eines Tools zur energieoptimierten, programmgestützten Betriebsführung im öffentlichen Gebäudebestand.

In der bis 2019 geplanten Umsetzungsphase sollen die ermittelten Ansätze auf nationaler Ebene konkretisiert werden. Beispiele sind die Einbeziehung "schwieriger" Akteursgruppen wie Einzeleigentümer in energetische Sanierungskonzepte, die Optimierung von Prozessen im öffentlichen Gebäudemanagement, Energiesystemanalysen und Konzepte für die energetische Vernetzung von Unternehmen. Hierfür sollen auch eigene Fördermittel akquiriert werden.

Durch Vernetzung schneller effizient werden

Das tri-nationale Forschungsprojekt baut auf zwei Strategien auf: Auf der Organisationsebene einer Stadt können CO2-mindernde Strukturen der Energienutzung und -versorgung viel kosteneffizienter und schneller erreicht werden, wenn sich möglichst viele Akteure zeitgleich den Herausforderungen stellen. Das Stichwort ist Multi-Ebenen Governance. Die Vernetzung der drei Kommunen und der internationale Erfahrungsaustausch führen zu Lern- und Synergieeffekten. Sie ermöglichen eine schnellere und kosteneffizientere Realisierung innovativer Investitionen, organisatorische Neuerungen und in der Summe eine steigende Energieeffizienz.

Forscher bewerten Umsetzung

Das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien in Karlsruhe evaluiert die Umsetzungsphase des Kooperationsprojekts. Es bewertet die Wirksamkeit des Gesamtprogramms sowie die inhaltliche und administrative Umsetzung in den Partnerstädten. Ermittelt werden dazu typische Erfolgsfaktoren und Hemmnisse. Sie sind Voraussetzung für die Übertragbarkeit von Maßnahmen oder Planungsprozessen.

Darüber hinaus untersucht die Stadt Karlsruhe in einer Fallstudie im Programms "Energy in Buildings and Communities" der Internationalen Energie-Agentur die Möglichkeiten einer beschleunigten Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen und kommunalen Klimaschutzkonzepten durch Beteiligungsprozesse. Quelle: Forschungsinitiative Energiewendebauen / sue

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