Die auf einfache Bedienung ausgelegten Programme WUFI Plus und WUFI Passive bilden Gebäude samt ihres energetischen und hygrothermischen Verhaltens in einem komplexen Rechenmodell ab. Wissenschaftler des Fraunhofer IBP haben beide Programme in einer Upgrade-Version 3.0 wesentlich verbessert. Viele der zusätzlichen Funktionen sind auch über die neuen, kostenlos verfügbaren Versionen WUFI Plus Free 3.0 und WUFI Passive Free 3.0 nutzbar.
"Der Gebäudesimulation gehört die Zukunft. Sie wird die Grundlage für die Entwicklung hygienisch einwandfreier und komfortabler Null- und Plusenergiegebäude bilden", sagt Florian Antretter, Wissenschaftler am Fraunhofer IBP. Die hygrothermische Gebäudesimulation bildet die Wechselwirkungen von Gebäudehülle und Gebäudetechnik, Nutzungsart und Nutzerverhalten realitätsnah ab. Dadurch lassen sich zum Beispiel verschiedene Lüftungsstrategien durchspielen, die Komfortbedingungen im Raum beurteilen oder auch verschiedene passive Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs (Dämmung, Fenster, Speichermassen) vergleichen.
Nicht nur das energetische, sondern auch das feuchtetechnische Verhalten von Bauteilen und Gebäuden bei verschiedenen Klimaverhältnissen ist zu beachten. Denn längerfristig führt ein erhöhter Feuchtegehalt im Bauteil zu Feuchteschäden. Und eine zu hohe Oberflächenfeuchte in Wohnräumen birgt die Gefahr, durch Schimmelbildung hygienische und gesundheitliche Probleme hervorzurufen.
Die Software ermöglicht es bereits in der Planungsphase Schwachstellen in Konstruktion, Ausführung und laufendem Betrieb zu erkennen und zu vermeiden. WUFI Plus 3.0 und WUFI Passive 3.0 zeichnen sich durch zusätzliche sowie verbesserte Komponenten aus. Beispielsweise ermöglicht das Passivhausmodul über ein Monatsbilanzverfahren eine schnelle Auslegung von energieeffizienten Gebäuden. Die Auswirkungen erhöhter Tag- und Nachtlüftung, unterschiedlicher Speichermassen und verschiedener Verschattungsstrategien können nun berechnet und somit der Nachweis über den sommerlichen Wärmeschutz gemäß DIN 4108-2 erbracht werden. Eine dynamische, dreidimensionale Wärmebrückenberechnung sowie ein Gebäudedurchströmungsmodell (Air-Flow-Model), inklusive einer Blower-Door-Test-Simulation ermöglichen eine noch genauere und realitätsnahe Berechnung des Gebäudeverhaltens.
Auch die Simulation der Anlagentechnik ist jetzt möglich. Eine einfach bedienbare, grafische Nutzeroberfläche, diverse Datenbanken und Schnittstellen sowie eine umfangreiche Ergebnisausgabe unterstützen den Nutzer bei der Projektbearbeitung. Die erweiterten Programmfunktionen richten sich gezielt an Planer, Energieberater, Bauprodukthersteller und alle anderen, die sich mit den vielfältigen Fragestellungen bei Neubau und Sanierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden beschäftigen. Quelle: Fraunhofer IBP / pgl