In der Schweiz gab es von Anfang an viel Unterstützung von Bundesseite bei Programmen zur Förderung innovativer Projekte. Zusätzlich konnte der Bund gesetzlich verpflichtet werden, vermehrt mit Holz zu bauen und dadurch als Vorbild für andere Bauherren zu wirken, berichtete Christoph Starck von Lignum.
Dass es in Deutschland noch an vielen Stellen beim mehrgeschossigen Holzbau hakt, würden die Forschungsergebnisse der Verbundprojekte "Leanwood" und "THG-Holzbau" zeigen, teilte die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe nach dem Treffen der AG mit. Ob bei der Ausbildung von Holzbau-Ingenieuren, bei Bauvorschriften und Vergaberichtlinien oder bei der mangelnden Standardisierungen im Holzbau: Die Hemmnisse seien oft stark miteinander verwoben und erforderten die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Akteure.
Einen Einblick in die Praxis gab Heiko Seen von der Holzunion, einem Verbund fünf mittelständischer Holzbau-Unternehmer. Seen kritisierte, dass selbst erfahrene und fähige Betriebe im Tagesgeschäft immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen, wenn es um den mehrgeschossigen Holzbau geht – schlicht, weil zeitgemäße Holzbaurichtlinien fehlen.
Um den Holzbau in Deutschland voranzubringen, hat die AG fünf Thementeams zu folgenden Schwerpunkten gebildet: Planungsprozesse, Standardisierungen, Bauvorschriften, Klima und Ressourcen sowie Fachinformation. Der AG-Vorsitzende Denny Ohnesorge ist zuversichtlich, bis zum Jahresende erste Maßnahmen zur Ausweitung des mehrgeschossigen Bauens mit Holz vorstellen zu können, sagte er zum Abschluss des Treffens. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte unter anderem mit diesem Ziel die Charta für Holz 2.0 herausgebracht. Quelle: FNR / sue