Klimaprogramm zeigt Chancen durch Erneuerbare Energien auf

Rheinland-Pfalz fördert Austausch alter Kaminöfen

Heizen mit Scheitholz ist nur in effizienten Heizungen umweltfreundlich. © A. Morhart

Rheinland-Pfalz hat für die Jahre 2017 bis 2020 ein Klimaschutzprogramm aufgelegt. Es umfasst zahlreiche Maßnahmen, die auf Quartiersebene ansetzen und einen Schwenk zu Erneuerbaren auslösen sollen. Gefördert wird aber der Tausch alter Kaminöfen, um Holz effizienter als Brennstoff zu nutzen.

Eines der Ziele ist es auch den energetischen Zustand der Gebäunde und deren Heizsysteme besser zu erfassen. Auf Basis der durch den Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Rheinland-Pfalz erhobenen Daten soll eine einheitliche und regelmäßig auswertbare Statistik zu Heizsystemen erarbeitet werden. Die Daten fließen in einen Energieatlas ein.

Dabei geht es auch darum, konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, die bei der Heizstruktur Verbesserungen versprechen. In Rheinland-Pfalz gibt es zirka 575.000 Einzelraumfeuerungsanlagen mit Festbrennstoffen, meistens Kaminöfen mit Scheitholz. 40 Prozent sind älter als 20 Jahre und haben einen geringen Wirkungsgrad. "Ein Austausch dieser Anlagen würde erheblich zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen sowie Feinstaubemissionen reduzieren", heißt es im Klimaprogramm. Das Förderprogramm "1.000 effiziente Öfen für Rheinland-Pfalz" fördert deshalb den Austausch ineffizienter Anlagen.

Holz nimmt insgesamt einen großen Rahmen im Klimaprogramm ein. So soll ein "Informationsanhänger" die Möglichkeiten zur Wärmewende im Holzbau beleuchten. Bei Veranstaltungen können sich die Besucher rund um das Thema Holzdämmstoffe, Möglichkeiten im Holzbau und den Beitrag der Holzverwendung zum Klimaschutz informieren.

Träger vieler Maßnahmen sind die Verbraucherzentralen und die Landes-Energieagentur. So soll die Energieagentur Rheinland-Pfalz Kommunen bei der Erstellung nachhaltiger Quartiersentwicklungskonzepte mit Informationsmaterialien, Fachveranstaltungen und der Initiierung von Netzwerken unterstützen. Deren Ziel ist es, unter Beachtung städtebaulicher, denkmalpflegerischer, baukultureller, wohnungswirtschaftlicher, demografischer und sozialer Aspekte die technischen und wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale im Quartier aufzuzeigen.

Nach der Erstellung eines Quartierskonzeptes kann in einer zweiten Phase eine weitere Förderung für Sanierungsmanager in Anspruch genommen werden. Dessen Aufgabe ist die Motivation und Beratung und Koordination der privaten und öffentlichen Eigentümer der Liegenschaften, zur Durchführung von Sanierungsmaßnahmen sowie die Beratungbei der Finanzierung und der Einwerbung von Fördermitteln. Die Landesförderung verstärkt die Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau und reduziert den Eigenanteil der Kommunen auf 15 Prozent, bei finanzschwachen Kommunen auf 5 Prozent.

Eine Diskussion dazu soll auf einer Fachkonferenz unter dem Titel "Nachhaltige Quartiersentwicklung" erfolgen. Sie umfasst unter anderem Themen wie Wärmeversorgung im Quartier, Wiederbelebung der Ortskerne statt Ausweisung von Neubaugebieten und Finanzierungsansätze für nachhaltige Energieversorgungs- und -nutzungsansätze im Quartier.

Vorgesehen ist auch, innovativer Finanzierungsansätze für den Einsatz Erneuerbarer Energien in zwei bis drei Modellkommunen zu unterstützen und Konzepte für Wärmenetze zu fördern.

Spannend ist der Ansatz, regionale Baunetzwerke auf den Weg zu bringen. Sie sollen den Austausch der Akteure am Bau fördern, die gewerkeübergreifende Kommunikation verbessern, Baufehlern in der Ausführung vorbeugen und umfassendere Qualitätssicherung betreiben. Kooperationspartner sind die EffizienzOffensive Energie Rheinland-Pfalz (EOR), Handwerkskammern, Verbraucherzentrale, Architekten- und Ingenieurkammer und Energieberater. Ziele ist eine gewerkeübergreifende Harmonisierung und Qualitätssicherung am Bau sowie die Erstellung von Merkblättern. pgl 

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.