Satelliten liefern die notwendigen Daten

Projekt erarbeitet Verfahren zur Energiebilanz großer Areale

Das Projekt "Geomonitoring für Energieeffizienz NRW" möchte langfristig die Energieeffizienz des gesamten Gebäudebestandes des Landes bestimmen.

Geographen der Ruhr-Universität Bochum entwickeln gemeinsam mit Partnern im Projekt "Geomonitoring für Energieeffizienz NRW" eine Methode, um den Energieverbrauch von Gebäuden und ihrer Umgebung großflächig zu erfassen. Langfristiges Ziel ist, die Energieeffizienz des gesamten Gebäudebestandes des Landes Nordrhein-Westfalen zubestimmen.

Das geplante Geomonitoring macht Aussagen über die Energiebilanz größerer Areale und lässt sich als Grundlage für gezielte Modernisierungen nutzen. Projektpartner sind die AG Geomatik der Ruhr-Universität, das Dortmunder Center for Geoinformation (CFGI GmbH) und die Bochumer ESN realis GmbH. Zum offiziellen Start erhielten sie einen Förderbescheid des Landes NRW in Höhe von 150.000 Euro für acht Monate.

Will der Eigentümer eines Gebäudes, zum Beispiel als Vermieter, wissen, wie hoch der Energieverbrauch der Immobilie ist und wo die Schwachstellen liegen, so lässt sich das heute für einzelne Objekte relativ einfach ermitteln. "Bisher existiert jedoch keine Methode zur großflächigen Einschätzung der Energieeffizienz. Eine flächendeckende Aussage zum Ist-Zustand sowie zu den Veränderungen der Energieeffizienz aufgrund erfolgter Sanierungen im Immobilienbestand ist nicht möglich", sagt Professor Carsten Jürgens, Leiter der Arbeitsgruppe Geomatik an der Ruhr Universität Bochum.

Der Clou des künftigen Verfahrens: Die Wissenschaftler nutzen thermale Infrarotbilder von Erdbeobachtungsatelliten. "Die Satelliten umkreisen die Erde und erfassen deren Zustand in regelmäßigen Intervallen - das ermöglicht Wiederholungsaufnahmen, wodurch wir Zustandsveränderungen erfassen können", erläutert Jürgens. Damit lassen sich große Flächen in einem einzelnen Bild erfassen und vergleichen.

Das Ergebnis des Projekts wird ein neues Verfahren zum Geomonitoring sein: Es verbindet konventionelle Methoden zur Einschätzung von Gebäude-Energiebilanzen mit Geoinformationen und Geoinformationssystemen zur Verarbeitung der Daten. pgl

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