Verband erwartet weiteres Plus von 15 Prozent pro Jahr

Pellet-Heizungen gewinnen Marktanteile

Heizen mit Pellets hat Zulauf. © Sturm/Pixelio

Die Zahl der Pellet-Heizungen nimmt zu. Manche fürchten, dass Brennholz teuer wird, doch die Pellet-Verbände geben Entwarnung.

2012 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für die Hersteller von Heizungen mit Holz-Pellets. Der Bestand an Pellet-Heizungen in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) um 17 Prozent auf 278.000 Anlagen gestiegen.

Den Löwenanteil des Bestands bilden mit rund 185.000 Anlagen Heizkessel für Ein- und Zweifamilienhäuser. Dazu kommen rund 85.000 Pellet-Kaminöfen und zirka 7.800 größere Pelletfeuerungen.

Knapp 30.000 Anträge auf Zuschüsse für Biomasse-Anlagen hat das Bafa für das Jahr 2012 verzeichnet , das sind gut 5000 mehr als 2011. Förderfähig sind neben Pellet-Kesseln auch Kombikessel mit Hackschnitzel und Scheitholz sowie emissionsarme Scheitholzvergaserkessel, der größte Teil dürfte jedoch auf Pellet-Anlagen entfallen.

"Wir gehen mittelfristig von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mindestens 15 Prozent aus", ist DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele sicher. Für 2013 wären das 47.000 neue Anlagen mit 17.000 Pellet-Öfen, 29.000 Pellet-Heizungen bis 50 Kilowatt und 1.000 größeren Pellet-Heizungen.

Die Hersteller können auch einen wachsenden Bedarf decken: "Im Jahr 2012 wurden mit 2,2 Millionen Tonnen Holzpellets so viele Holzpresslinge wie noch nie hergestellt, von denen nur 1,7 Millionen Tonnen im Land verbraucht wurden. Die verfügbare Menge aus Holzspänen und Sägeresthölzern beträgt ein Vielfaches, so dass ein deutlicher Ausbau an Pellet-Heizungen möglich ist", betont Bentele. Die Versorgung der Ofenbesitzer und Heizungsbetreiber mit Scheitholz, Hackschnitzeln und Pellets sei auch bei steigender Nachfrage gesichert, sagt er.

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR) sieht das anders. Brennholz werde rar und teuer, warnt sie. Sie bezieht sich dabei auf Untersuchungen des Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg. Danach sei der Holzverbrauch in privaten Haushalten innerhalb von neun Jahren von elf auf 34 Millionen Kubikmeter gestiegen. Der Konter des DEPV: Das beziehe den harten Winter 2010 ein. Bereits 2011 sei der energetische Holzverbrauch demgegenüber deutlich rückläufig gewesen.

Der Gesamtbestand an Holzheizungen in deutschen Privathaushalten liegt laut der Fachagentur Nachwachsender Rohstoffe e. V. (FNR) bei rund 15 Millionen Anlagen. Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutzt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen. "Würden alle 15 Millionen Haushalte, die bereits heute einen Holzofen besitzen, ausschließlich mit Holz heizen, entstünde ein Bedarf von schätzungsweise bis zu 300 Millionen Kubikmetern Holz – das Vierfache des jährlich nutzbaren Waldholzes", so die AGR. Das berücksichtigt aber nicht, dass viele Holzheizungen gar nicht als Alleinheizung ausgelegt sind, sondern als Zusatzheizung etwa in Form eines Kachelofens oder offenen Kamins.

Die AGR warnt zudem vor einer Preissteigerung seit 2005. "Der Preis von Holzpellets hat sich in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt", so der Verband. Er verweist dabei auf eine Grafik des Statistischen Bundesamts. Die weist aber Pellet-Preise nicht separat aus, sondern lediglich eine Mischkategorie mit Pellets, Briketts und weiteren Produkten aus Press-Spänen. Das Deutsche Energieholz- und Pellet-Institut gibt für den Zeitraum von 2005 bis 2011 eine Preissteigerung von 175 Euro pro Tonne auf 233 Euro pro Tonne an.

"Trotz Rohstoffknappheit ist die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung in Deutschland nicht gefährdet", sagt Denny Ohnesorge von der AGR. Zwischen 75 und 85 Millionen Kubikmeter würden jedes Jahr nachhaltig in deutschen Wäldern geerntet. Der Holzentnahme stehe ein Zuwachs von jährlich etwa 120 Millionen Kubikmeter gegenüber. Die Kapazitätsgrenze des in Deutschland verfügbaren Holzes sei aber erreicht.
von Pia Grund-Ludwig

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