Grunderwerbsteuer und Maklergebühren in der Kritik

Nebenkosten beim Hauskauf liegen bei 15 Prozent

Die Nebenkosten beim Hauskauf sind enorm. © I. Lizarazo

"Grunderwerbsteuer, Makler-, Notar- und Grundbuchkosten machen mittlerweile 15 Prozent des eigentlichen Kaufpreises aus", sagt Bernhard Daldrup, Bauexperte der SPD-Bundestagsfraktion. SPD-Justizministerin Katarina Barley will deshalb das Bestellerprinzip beim Makler einführen. Andere fordern die Senkung der Grunderwerbssteuer. 

Ähnlich wie bei Vermietungen sollen nach einem Vorschlag aus Berlin künftig die Besteller, also diejenigen, die einen Makler mit dem Verkauf beauftragen, die Provision bezahlen. Die Politik solle besser Preisabsprachen bei den Maklerprovisionen unterbinden, meint dagegen Kai Warnecke vom Hausbesitzerverband Haus und Grund.

"Bevor die Politik das Bestellerprinzip auch beim Kauf und Verkauf von Immobilien vorschreibt, sollte sie vor der eigenen Tür kehren und auf die Grunderwerbsteuer verzichten", forderte Warnecke. Unverständnis zeigte Warnecke für die derzeit vielerorts geltenden festen Sätze für die Maklerprovision. "Die Maklerkosten sind meist viel zu hoch und halten Kaufwillige häufig davon ab, Eigentum zu erwerben. Deshalb muss der Staat endlich mit kartellrechtlichen Mitteln gegen Preisabsprachen unter den Maklern vorgehen."

Der Vorschlag zur Einführung des Bestellerprinzips ist generell umstritten. Was die Kosten beim Hauskauf senken soll, könnte stattdessen zu einer Mehrbelastung führen. "Gerade bei der aktuellen Marktlage, die vielerorts von den Anbietern bestimmt wird, können Verkäufer die Maklergebühr leicht auf die Erwerbskosten aufschlagen", befürchtet Florian Becker vom Bauherren-Schutzbund. Wenn die Makler die Provision einpreisen, wären Grunderwerbsteuer und Notarkosten, die abhängig vom Kaufpreis sind, effektiv noch höher als bisher.

Haus & Grund setzt sich auch dafür ein, die Grunderwerbsteuer abzuschaffen. Die ist mittlerweile in den meisten Bundesländern auf 6,5 Prozent gestiegen. Angesichts sprudelnder Steuerquellen sei dies ohne Belastung der öffentlichen Haushalte möglich. pgl

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