Auf einen bemerkenswerten Sommeraufschwung im Neubau weisen die Landesbausparkassen (LBS) hin: Allein im Juli und August dieses Jahres sind laut amtlicher Statistik 53.000 neue Wohnungen in Deutschland genehmigt worden, 21 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die LBS-Experten erwarten nunmehr für das laufende Jahr ein Genehmigungsergebnis von rund 270.000 Wohneinheiten, für 2014 sei sogar eine Größenordnung von 300.000 Objekten möglich.
Wie ein LBS-Sprecher nach Vorlage der neuesten statistischen Daten verdeutlichte, sind nach zwei Dritteln des Jahres 2013 bereits so viele Wohnungen neu genehmigt worden (nämlich 178.000) wie im gesamten Jahr 2008 oder 2009. Deutlich werde zugleich, dass sich der aktuelle Boom vor allem auf städtische Wohnungsmärkte und in erster Linie auf den Mietwohnungsbau konzentriere. Von Januar bis August mache das Genehmigungsplus insgesamt 13 Prozent aus. Darunter entfiel mit 34 Prozent der stärkste Anstieg auf den Mietwohnungsbau. Bei Eigentumswohnungen, die zu einem nicht unerheblichen Teil vermietet werden, lag das Wachstum bei überdurchschnittlichen 17 Prozent.
Damit reagiere der Markt klar auf die positiven Nachfragesignale, die sich deutlich an steigenden Preisen und Mieten ablesen lassen. Noch führt das zunehmende Neubauangebot nach Einschätzung der LBS allerdings nicht zur Preisentspannung. Vor allem an den "Hot Spots" der Nachfrage stiegen Bau- und Grundstückskosten noch spürbar an – vor allem dort, wo Kapitalanleger auf der Suche nach attraktiven Renditen in letzter Zeit massiv eingestiegen sind.
"Wir machen uns deshalb Sorgen, wie lange durchschnittliche Familien noch in städtischen Räumen den Wunsch nach dem Leben in eigenen vier Wänden realisieren können", so LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm. Hier müsse die Politik sowohl bei der Förderung als auch bei der Baulandausweisung darauf achten, dass für das selbstgenutzte Wohneigentum als zumindest gleichberechtigte Säule für die Wohnungsversorgung und für den Neubau Chancen gesichert werden. Quelle: LBS / sth