„Die Branche ist gut in das Jahr 2019 gestartet. Die Bauunternehmen haben im Januar trotz regional deutlich ausgeprägter Witterungsbehinderungen bereits intensiv an der Abarbeitung der Auftragsbestände gearbeitet“, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), die gemeldeten Konjunkturdaten für das Bauhauptgewerbe.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, sieht die veröffentlichten Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft positiv. "Der seit zehn Jahren andauernde Bauaufschwung lässt sich von den zunehmenden globalen Unsicherheiten nicht beeindrucken und bleibt weiter stabil. Die aktuelle Abkühlung der Konjunktur geht noch an unserer Branche vorbei."
Die Auftragsbestände hatten zum Jahresanfang mit mehr als 46 Milliarden Euro das höchste Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht. Ein Rekordwert, wie Babiel sagt. Im Vorjahr erwartete der ZDB ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent auf 120 Milliarden Euro für das Jahr 2018. Für 2019 ging der Verband einem ähnlichen Umsatzwachstum aus. Dabei rechnete Pekleppa mit der Fertigstellung von zirka 148.000 Wohnungen,
"Die Nachfrage nach Bauleistungen reißt nicht ab. Wir verzeichnen im Januar einen Orderzugang von fast sechs Milliarden Euro, das sind fast 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Bauwirtschaft wird die Konjunkturentwicklung in Deutschland in diesem Jahr wesentlich stützen", sagt Pakleppa. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten haben die Unternehmen im Januar 2019 einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro erzielt. Demnach haben sie im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ihren baugewerblichen Umsatz um nominal 9,9 Prozent gesteigert.
Trotz der jüngst stärker gestiegenen Preise, zu denen Kostensteigerungen bei Bauprodukten und die deutliche Tariflohnerhöhung wesentlich beigetragen hätten, bleibe damit immer noch ein Zuwachs von real 3,5 Prozent: "Die Bauunternehmen konnten somit ihre Bautätigkeit weiter ausweiten - und das trotz der vergleichsweise schlechten Witterung im Januar“, erläutert Babiel. Immerhin hätten zu Jahresbeginn 43 Prozent der im Rahmen des ifo Konjunkturtests befragten Bauunternehmen angegeben, dass ihre Bautätigkeit durch die Witterung behindert werde, im Januar des Vorjahres hätte der Anteil nur bei 28 Prozent gelegen. Die Zahl der Beschäftigten lag mit zirka 476.500 um etwa 10.000 über dem Wert vom Dezember 2018. Damit verzeichnen die Unternehmen einen für Jahresbeginn außerordentlich hohen Beschäftigungsstand.
Babiel: "Wir sind optimistisch, dass sich die Bautätigkeit auch in den kommenden Monaten auf hohem Niveau fortsetzen wird. Und auch im Januar lagen die Auftragseingänge mit nominal plus 18,2 Prozent, real plus 11,7 Prozent, noch einmal deutlich über dem schon hohen Vorjahreswert." Der vom Statistischen Bundesamt berechnete preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigte Rückgang des Auftragseingangs zum Vormonat von 7,9 Prozent sei somit kein Anzeichen für eine Trendwende der Baukonjunktur, sondern nur Ergebnis des mittlerweile erreichten hohen Auftragsniveaus. Quellen: ZDB, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie / al