Dena zieht Zwischenfazit bei Studie zur Energiewende

Klimaziele mit Technologiemix erreichen

Ohne Sonnenkollektoren auf dem Dach wird es in Zukunft nicht gehen. © Roto

Wie die Energiewende im Jahr 2050 aussehen könnte, will die Deutsche Energie-Agentur (Dena) mit einer großen Studie herausfinden. Sie soll 2018 erschienen. Am Dienstag stellte die Dena ein Zwischenfazit vor. Demnach wird es billiger, in Zukunft nicht allein auf Strom zum Heizen oder Autofahren zu setzen. Auch diesen Weg malen manche Szenarien aus. Sondern die Dena empfiehlt Technologieoffenheit.

Ölheizungen und zum großen Teil auch Gasheizungen sind davon aber ausgenommen. Das geht aus dem Design der Studie hervor, in dem die Dena zwei Szenarien untersucht hat, bei denen zur Mitte des Jahrhunderts 80 bis 95 Prozent weniger Emissionen entstehen als 1990. Fürs Heizen mit fossilen Energien ist in so einer Welt kein Platz mehr, weil Öl und meist auch Gas für andere Anwendungen zur Verfügung stehen müssen – etwa im Straßen- und Flugverkehr. Dort sind Kraftstoffe nur sehr schwer durch erneuerbare Energien zu ersetzen.

Bis 2030 allerdings wird Erdgas der wichtigste Energieträger bleiben, lautet eins der Zwischenergebnisse der Studie. Nach 2030 dann werden grüner Strom und Power-to-Gas an Bedeutung gewinnen. Die Technologie habe den entscheidenden Vorteil, dass das Transport- und Speicherpotential der vorhandenen Gasnetze und -speicher gehoben und Infrastrukturinvestitionen optimal ausgeschöpft werden könnten, heißt es im Zwischenfazit.

Die Studie wird am Ende beschreiben, welche Maßnahmen bei Gebäudehülle und Anlagentechnik sinnvoll und für eine integrierte Energiewende notwendig sind. Gleichzeitig dient das Modul dazu abzuwägen, welches Maß an Energieeffizienz und erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung aller Investitions- und Folgekosten volkswirtschaftlich für den Gebäudebereich die besten Ergebnisse erzielt. Dazu werden zum Beispiel realistische Transformationspfade der Energieträger hin zu einer CO2-neutralen Energieversorgung untersucht.

In dem Modul geht es auch darum, den Gebäudebestand in Deutschland umfassend abzubilden, inklusive Szenarien für Abriss, Neubau und Sanierung. Ziel ist es, zentrale Kennwerte zur Entwicklung des Gebäudebestands für Wohneinheiten, Flächen, Energiebedarfe und CO2-Emissionen zu berechnen, um so die Auswirkungen auf das Gesamtsystem darzustellen.

"Voraussetzung für das Erreichen der Klimaschutzziele ist im Neubau die Umsetzung des Niedrigenergiehaus-Standards", sagt Manfred Werner von der EWE Aktiengesellschaft, einer der Partner der Dena-Leitstudie. Auch Verbände, Hersteller, Dienstleister, Stadtwerke und Energieversorger waren in den Diskussionsprozess einbezogen.

"Im Bestand müssen wir es schaffen, die Sanierungsrate und damit die Energieeffizienz deutlich zu erhöhen", führt Werner weiter aus. Potentiale im Bestand bieten die Umstellung von Heizöl auf Erdgas oder Bioerdgas und die vermehrte Nutzung von solarer Wärme. Bei vertretbarem Aufwand kann eine Umstellung auf den Energieträger Strom oder Biomasse in Betracht kommen.

Außerdem werden Brennwertkessel in Kombination mit Solarthermie, Wärmepumpen und Hybridsysteme bedeutende Marktanteile erreichen, schätzt der Experte. Und bei vorhandener Infrastruktur werde Fernwärme eine Rolle spielen. Quelle: Dena / sue

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