Einbrüche von mehr als 50 Prozent in den ersten neun Monaten 2011

KfW-Anträge nehmen zum Jahresende deutlich zu

Nach einem zögernden Start 2011 zeichnet sich im letzten Quartal eine deutliche Zunahme bei KfW-Anträgen zur Gebäudesanierung ab.

In den ersten neun Monaten sind die mit KfW-Krediten oder Zuschüssen finanzierten Gebäudesanierungen in Deutschland enorm zurückgegangen, seit Oktober ziehen die Zahlen wieder etwas an.

Für die drei KfW-Programme Energieeffizient Bauen, Energieeffizient Sanieren Kredit und Energieeffizient Sanieren Zuschussvariante war der Zuspruch in den Monaten Januar bis September 2011 deutlich geringer als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten 2010 gab es 3 Milliarden Euro für Energieeffizient Bauen, 4,7 Milliarden für Energieeffizient Sanieren in der Kreditvariante und 127 Millionen für Zuschüsse Energieeffizient Sanieren. Bis zum September 2011 gab es noch 2,3 Milliarden Euro für Energieeffizient Bauen, 1,8 Milliarden Euro für Energieeffizient Sanieren in der Kreditvariante und 46 Millionen für Zuschüsse Energieeffizient Sanieren.

Es wurde also weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr beantragt. Im vierten Quartal sei der Antragseingang aber deutlich angestiegen, sagte KfW-Sprecherin Eske Ennen gegenüber EnBauSa.de. Derzeit liegen die Zinsen in diesen Programmen bei einem Prozent. Genaue Zahlen zu beantragten Krediten und Zuschüssen in 2011 wird es Ende Januar 2012 geben.

Die Zahlen lassen bedingt Rückschlüsse auf die Gebäudesanierung zu, natürlich sind nicht alle Vorhaben KfW-fianziert. Sie zeigen jedoch zumindest kein deutlich gestiegenes Interesse an der Sanierung. Zu beachten ist aber, dass es 2010 durch das Inkrafttreten der EnEV 2009 eine Sondersituation gab. Die KfW hat zur Jahresmitte ihre Konditionen entsprechend der neuen Bestimmungen verschärft.

2011 gab es zudem ein Hin und her wegen der Förderung von Einzelmaßnahmen. Sie wurden im August 2010 aus dem Programm genommen und sind seit März 2011 wieder möglich. Das könnte zu einem Zögern der Vebraucher geführt haben.

Eine weitere Neuerung gab es zum Jahresanfang 2011: Wer eine Sanierungsmaßnahme mit zinsvergünstigten KfW-Mitteln finanziert darf die Handwerkerlöhne nicht mehr wie noch 2010 von der Steuer absetzen. Auch das mindert die Attraktivität der Förderung. Zudem dürfte die seit Sommer 2011 dauernde Debatte um die generelle Absetzbarkeit von Maßnahmen der Gebäudesanierung für weitere Zurückhaltung bei Sanierungsvorhaben gesorgt haben. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.