Die Maßnahmen, die zur energetischen Sanierung von Gebäuden führen sollen, gehen an den meisten Hauseigentümern vorbei. Die Bereitschaft zu sanieren ist da, es mangelt aber an der richtigen Förderung. Die Bundesregierung verschenke damit ein enormes Potential, indem sie noch immer preiswerte Kredite als Förderinstrument bevorzugt statt auf Steuervorteile und Zuschüsse zu setzen, so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für den FMI Fachverband Mineralwolleindustrie.
Auf der einen Seite sei die Offenheit groß, energetisch zu sanieren. Über ein Drittel der Hausbesitzer könnte sich vorstellen, entsprechende Maßnahmen durchzuführen, wenn es eine steuerliche Förderung gäbe. Bei entsprechend attraktiven Zuschüssen sind es sogar über 50 Prozent. Noch größer ist die Motivation bei Menschen, die erst planen, sich Immobilieneigentum zuzulegen. Hier liegt die grundsätzliche Bereitschaft zu sanieren im Fall von Zuschüssen beziehungsweise steuerlicher Absetzbarkeit bei jeweils über 50 Prozent.
Billige Kredite mit langer Zinsbindung sind hingegen deutlich weniger attraktiv. Nur 26 Prozent fühlen sich hiervon motiviert, in ihre Immobilie zu investieren. Trotz dieser grundsätzlichen Bereitschaft gibt in der gegenwärtigen Situation nur jeder Vierte an, tatsächlich etwas am Haus oder an der Wohnung machen zu wollen. Eine Ausnahme bilden lediglich diejenigen, die schon Immobilieneigentümer sind und weitere Zukäufe planen.
So drohe die Energiewende eine reine Stromwende zu bleiben, warnt der FMI. Um zu funktionieren, müsste sie aber zur Energieeffizienzwende werden. Nur wenn politisch ein Schwerpunkt auf den sparsamen Einsatz von Energie gelegt wird, könne die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet, die Kosten für den Einzelnen unter Kontrolle gehalten und die Abhängigkeit von Energieimporten verringert werden. "Ein einseitiger Ausbau der Erneuerbaren Energien hingegen ist nicht hilfreich, um diese Ziele zu erreichen", so der Verband. Quelle: FMI / pgl