Teilnahme ist kostenlos

Handwerks-Barcamp adressiert Vordenker

Das Bauhandwerk steht vor einer großen Herausforderung, der Digitalisierung am Bau. Ob kleiner Betrieb oder großer Baukonzern - alle Bauausführenden sind gefordert, sich dem zu stellen. Doch wie können die Fähigkeiten und Kompetenzen erlangt werden?

Oftmals ist es naheliegender als gedacht, denn das entsprechende Know-How ist meist schon im eigenen Unternehmen vorhanden. Um diese und viele andere Fragen zur digitalen Transformation am Bau zu klären, treffen sich die Vor- und Weiterdenker zum ersten Handwerkscamp in Deutschland am 1. und 2. April in Berlin. Durch den informellen Erfahrungsaustausch auf diesem Barcamp und die Diskussion auf Augenhöhe über alle Hierarchieebenen hinweg, entwickelt sich eine außerordentliche Dynamik. Ob Drohnen, BIM oder der Einsatz von Tablets oder 3D-Betondruck, das Bauhandwerk steht vor großen Herausforderungen. Die Bauwirtschaft gilt gemeinhin als technologisch rückständig. Wie kaum eine andere Branche steht sie daher zur Zukunftssicherung aktuell in der Verantwortung, sich mit der digitalen Transformation zu beschäftigen.

Natürlich wird man auch in Zukunft Bauleistungen nicht bei Amazon runterladen können. Doch neue Prozesse, digitale Hilfsmittel und visionäre Innovationen helfen der Bauwirtschaft, effizienter zu werden. Dies unterstützt auch die Politik und fördert das Bauen 4.0. So sollen beispielsweise ab 2020 alle öffentlichen Bauvorhaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nur noch nach dem sogenannten Building Information Modeling, kurz BIM, geplant und gebaut werden.

Doch wie können Handwerker das Know-How aufbauen? Die Handwerkskammern bieten Weiterbildungen an, und immer mehr Unternehmen veranstalten Kongresse zu diesem Thema. Erstaunlicherweise sind die eigentlichen Kompetenzen jedoch oftmals bereits im Betrieb vorhanden, sie können sich nur nicht entfalten. Denn die jüngere Generation ist mit dem Internet aufgewachsen und kann durchaus damit umgehen. Lediglich Hierarchiedenken und antiquierte Einstellungen verhindern, dass die eigenen Mitarbeiter Know-How und digitalen Sachverstand beruflich einsetzen. Hier sind die Chefs gefragt, Möglichkeiten einzuräumen, die Zukunftsausrichtung des Betriebs mitzugestalten.

Auf dem ersten Handwerkscamp in Deutschland treffen sich genau diese Vor- und Weiterdenker, um sich auf Augenhöhe über alle Hierarchieebenen hinweg auszutauschen. Ein Barcamp ist ein partizipatives Veranstaltungsformat, das ursprünglich aus der Tech-Szene kommt und den Teilnehmern ermöglicht, eigene Themen anzusprechen. "Das Schöne ist, dass jeder von seinen Erfahrungen berichten kann oder auch andere nach ihren Erlebnissen befragen kann", erklärt Handwerkscamp-Organisator Roland Riethmüller. Denn auf einem Barcamp wird Wissen weitergegeben und mit anderen geteilt.

Die Digitalisierung stellt alle Handwerker im Bauhandwerk vor ähnliche Herausforderungen. So kann der Malermeister über seine Erfahrungen mit Google Adwords berichten und der Dachdecker von seiner Drohne erzählen. Doch auch Diskussionen über die Meisterpflicht oder aktuelle Herausforderungen wie die Entsorgung HBCD-haltiger Dämmstoffe können Themen auf dem Barcamp sein. Das ist das Spannende: Die Agenda entsteht erst am ersten Tag, wenn die Teilnehmer ihre Themen präsentieren. Die Teilnahme ist für Handwerker kostenlos. Quelle: Meistertipp / pgl

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