Fehlende Standards und Normen hemmen die Entwicklung

Forschungsgeld für BIM verdoppelt sich bis 2022

Bund gibt mehr für BIM aus. © Bundestag /A. Melde

Das Bundesforschungsministerium verdoppelt bis 2022 die Ausgaben für Forschungsprojekte zum Thema Building Information Modeling. Das belegen die Antworten auf eine Kleine Anfrage der FDP im Bundestag.

Bis Ende 2020 sollen alle neu zu planenden Projekte im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) nach einem konkret definierten Leistungsniveau mit BIM geplant und gebaut werden. Das hat die Bundesregierung 2015 beschlossen. In der Anfrage der FDP geht es um die Umsetzung auch in anderen Ministerien.

Im Forschungsministerium (BMF) flossen zwischen 2015 und 2018 zirka 2 Millionen Euro in Projekte zum Thema BIM, 2019 bis 2022 sollen es 4 Millionen Euro sein. Es wurden beispielsweise Verfahren entwickelt, die die Anwendung digitaler Technologien in Bau und Erschließung durch neue Anwendungsgebiete und Qualifizierungsprojekte erlauben.

Im derzeit für das Bauwesen zuständigen Innenministerium (BMI) gibt es seit Herbst 2017 den Branchendialog "Digitaler Hochbau" als regelmäßiges Format. Gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und mit Beteiligung des BMVI sowie zentralen Verbänden und Kammern der Planer, der Bauwirtschaft und Bausoftwarebranche flankiere das BMI auf politischer Ebene den digitalen Transformationsprozess, so die Antwort der Regierung. Im Rahmen der Forschungsinitiative "Zukunft Bau" wurde der wissenschaftliche BIM-Dialog initiiert. Das Projekt läuft bis zum Jahr 2019.

Die Beauftragung zum Aufbau eines BIM-Kompetenzzentrums beim Amt für Bundesbau in Rheinland-Pfalz ist auf einen Zeitraum von 10 Jahren und für bis zu drei Personen angelegt. Die geplanten Ausgaben für den Zehn-Jahres-Zeitraum belaufen sich dabei auf rund fünf Millionen Euro. Das Kompetenzzentrum soll die Möglichkeit bieten, an einer zentralen Stelle die relevanten Informationen, Vorgaben, Anforderungen und Auswertungen von Pilotprojekten abgestimmt und koordiniert zu erarbeiten und den Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen.

Die Standardisierung und Normung im Bereich BIM nennt das BMI als entscheidenden Faktor. Auf Bundesebene solle eine Normungsstrategie auf nationaler und internationaler Ebene entwickelt werden. Das BMI beteilige sich gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) bereits aktiv an der Normungsarbeit.

In einigen Ministerien habe im Baubereich das Arbeiten mit BIM begonnen. So berichtet die Antwort von einer BIM-Pilotierung im Verteidigungsministerium mit der Landesbaudirektion Bayern im Rahmen einer kleinen Baumaßnahme im Fliegerhorst Neuburg/Donau. Es geht um einen Neu- und Erweiterungsbaumaßnahme mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,5 Mio. Euro.

Im für das Bauwesen zuständigen BMI gab es seit Einführung der BIM-Prüfverpflichtung im Januar 2017 noch kein Projekt in der Bauausführungsphase. Die Methode solle beim Neubau des Walther-Meißner-Baus für die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Berlin, als Pilotprojekt bei der Deutschen Botschaft Wien sowie bei dem Erweiterungsbau Moabiter Werder angewendet werden. pgl

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