Vorsicht: Große Unterschiede bei einzelnen Anbietern

Finanztester bewerten Wohnriester positiv

Falscher Bausparvertrag kann viel Geld kosten. © KfW

Die Zeitschrift Finanztest hat in ihrer neuen Ausgabe die Angebote der Bausparkassen zu Wohnriester-Tarifen unter die Lupe genommen.

Die Zeitschrift Finanztest hat in ihrer neuen Ausgabe die Angebote der Bausparkassen zu Wohnriester-Tarifen unter die Lupe genommen. Der Rat des Baufinanzierungsexperten Jörg Sahr: Vor Abschluss Effektivzins und Nebenkosten genau vergleichen, es gibt große Unterschiede. "Sie machen bis zu einem Prozent aus, und bei den hohen Darlehenssummen ist das eine Menge Geld", sagt Sahr gegenüber EnBauSa.de.
 

Insgesamt fällt die Bewertung der Wohnriester-Förderung positiv aus. "Riester-Bausparverträge sind erste Wahl für alle, die in einigen Jahren ein Eigenheim finanzieren wollen", so das Urteil der Tester. Sie haben für den Vergleich Angebote für die jeweils günstigsten Tarife von 24 Bausparkassen angefordert. Nur die Hälfte der Institute hat sich beteiligt. Die Alte Leipziger war Testsieger mit dem Tarif easy finanz Riester. Positiv bewertet wurden auch die Huk Coburg mit ihrem Tarif Finanzierungsbausparen und Wüstenrot mit dem Tarif RB/FX.

Sahr stellt vor allem fest, dass Wohnriester für mehr Transparenz auf dem Markt sorge und damit teilweise auch dazu beitrage, dass die Konditionen besser würden. Früher seien die Bausparkassen deutlich teurer gewesen, das habe sich geändert. Die Ursache: "Bei Wohnriester sind die Bausparkasen verpflichtet, alle Gebühren anzugeben, das führt zu mehr Transparenz", stellt Sahr fest.

Die Stiftung Warentest weist allerdings darauf hin, dass der günstigste Tarif jeweils individuell ermittelt werden muss und empfiehlt, Angebote von den Testsiegern einzuholen, diese aber mit dem Finanztest-Rechner Bausparen zu vergleichen. "Wichtig ist die Prüfung vor Abschluss des Vertrags, dann sind die Konditionen in der Regel für zehn Jahre festgeschrieben", sagt Sahr.

Wichtig ist bei Wohnriester auch, dass der Vertrag wirklich zur Finanzierung einer selbst genutzten Immobilie verwendet wird. Bei Wohnriester stockt der Staat die Sparbeiträge für einen Bausparvertrag um eine Grundzulage von 154 Euro im Jahr auf. Dazu kommen 185 Euro für jedes vor 2008 geborene Kind und 300 Euro für jedes später geborene Kind. Für eine Familie mit zwei Kindern, die den Bau oder Kauf eines Eigenheims in zehn Jahren plant, gibt der Staat über 5.000 Euro zum Riester-Bausparvertrag dazu. Die Zuschüsse dürfen nur zum Kauf oder zur Darlehenstilgung, nicht etwa für eine energetische Sanierung verwendet werden.

Beratung zu Finanzfragen bieten unter anderem die Verbraucherzentralen. Sie haben außerdem eine Broschüre erarbeitet, die einen Überblick über aktuelle Wohnriester-Angebote gibt. Sie kostet 14,90 Euro und kann bei allen Verbraucherzentralen bestellt werden. pgl

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