Entwurf für neue Förderinitiative liegt vor

EU will Gebäudesanierung smarter finanzieren

EU-Klima und Energiekommissar Miguel Arias Cañete begrüßte die Initiative der EIB. © Europäische Kommission

Die Europäische Investitionsbank (EIB) arbeitet an einem neuen Finanzierungsinstrument für die Gebäudesanierung. Mit der Smart Finance for Smart Buildings Initiative will die Förderbank Investitionen in die Energieeffizienz von Wohngebäuden durch Beihilfen und Garantien für private Investoren attraktiver machen. Außerdem will sie Finanzierern und Wohnungsbaugesellschaften mit Know-how bei der Entwicklung von Gebäudeeffizienzprojekten helfen.

Bisher liegen die Maßnahmen im Entwurf vor. Wie viel Finanzmittel die EIB für die Initiative lockermachen wird, konnte Sprecher Richard Willis noch nicht sagen. Das Niveau solle aber steigen.

EU-Klima- und Energiekommissar Miguel Arias Cañete begrüßte die Initiative: "Der Gebäudesektor macht 40 Prozent des Energieverbrauchs der EU aus und braucht sehr viel mehr Investitionen." Die Initiative werde helfen, 220.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen und 3,2 Millionen Familien aus der Energiearmut zu holen, kündigte die EU-Kommission an. Ihren Angaben nach können es sich 9,4 Prozent aller Europäer nicht leisten, ihre Wohnungen angemessen zu heizen. Die Kommission glaubt, mit der Initiative bis 2020 zehn Milliarden Euro Investitionen in den Gebäudesektor anreizen zu können.

Hintergrund der Initiative ist, dass der Komplexitätsgrad von Gebäudeeffizienzprojekten sehr groß ist, erklärt Huy Tran von der European Climate Foundation. "Jedes Gebäude ist anders. Die Einsparpotenziale strukturiert und systematisch zu erfassen, zieht hohe Transaktionskosten nach sich, was sich bis zu einem bestimmten Schwellenwert nicht lohnt."

Zweites Problem: Bei der Gebäudesanierung ist nicht so leicht auszurechnen, was am Ende dabei herausspringt. "Im Gegensatz etwa zur Vergütung von Erneuerbare-Energien-Anlagen gibt es keine garantierten Einnahmen. Ein kalter Winter, ein verändertes Heizverhalten der Bewohner oder der Rebound-Effekt sorgen für Unsicherheit bei der Gewinnerwartung. Das hat Investoren bisher entmutigt, obwohl das Potenzial des Bereichs enorm ist und es einen großen Renovierungsbedarf gibt", sagt Tran.

Um diese Probleme anzugehen, hat die EU-Generaldirektion Energie zusammen mit der Finanzinitiative der UN-Umweltorganisation UNEP die Energy Efficiency Financial Institution Group (EEFIG) gegründet. Sie hat Empfehlungen für die Finanzierung von Gebäudeeffizienz erarbeitet, die Eingang in die Neufassung der Gebäudeeffizienzrichtlinie gefunden haben. Dort heißt es, die Mitgliedsstaaten sollten Mechanismen einführen, die das Risiko für Investitionen in die Gebäudeeffizienz senken und sie durch Bündelung von Projekten attraktiver machen. Auch die Smart Finance for Smart Buildings Initiative wurde im Clean-Energy-Package angekündigt. sue

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