Vorlage ist bei einer Besichtigung Pflicht

DUH macht Verbraucherbefragung zum Energieausweis

Die Pflicht zur Vorlage des Energieausweises besteht nur auf dem Papier. © P. Grund-Ludwig

Die DUH will herausfinden, ob bei Wohnungs- und Hausbesichtigungen der Energieausweis wirklich vorgelegt wird.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, im Rahmen einer Webumfrage ihre Erfahrungen bei Wohnungsbesichtigungen mitzuteilen und anzugeben, ob sie Informationen über die energetische Beschaffenheit von Kauf- oder Mietobjekten in Form des Energieausweises erhalten haben. Die Energiekosten einer Immobilie können in Deutschland inzwischen die Dimension einer zweiten Miete erreichen. Mit Hilfe des Energieausweises können sich die Verbraucher vor Vertragsabschluss über die energetische Qualität eines Gebäudes informieren und sich einen Überblick über die zu erwartenden Heiz- und Warmwasserkosten verschaffen.

Nach der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie und der EnEV in Deutschland muss bei Verkauf und Vermietung von Häusern und Wohnungen während des Besichtigungstermins der Energieausweis des Gebäudes oder Wohnung unaufgefordert vorgelegt oder gut sichtbar ausgehängt werden. Mit Hilfe einer Umfrage möchte die DUH einen Überblick darüber erhalten, ob den Verbrauchern bei Wohnungsbesichtigungen der Energieausweis vorgelegt wird.

Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz bei der DUH: "Stichprobenhafte Kontrollen der DUH haben ergeben, dass bei vorhandenem Ausweis die gesetzlichen Pflichtangaben in der Werbung nicht erfüllt werden. Und wenn der Ausweis in der Werbung schon nicht ernstgenommen wird, ist davon auszugehen, dass dies bei Wohnungsbesichtigungen nicht anders ist. Aus diesem Grund haben wir die Umfrage gestartet. Wir freuen uns, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher uns über ihre Erfahrungen bei den Wohnungsbesichtigungen informieren."

Sauter verweist auf die letzte Abfrage der DUH bei den für die Durchsetzung der Informationspflichten am Immobilienmarkt verantwortlichen Bundesländern im Frühjahr. Diese ergab für den Zeitraum 2013 bis 2015, dass die Behörden nicht kontrollieren, ob überhaupt ein Energieausweis ausgestellt wurde, geschweige denn ob dieser Interessenten gegenüber vorgelegt wird. Die energetische Qualität spielt bei der Vermarktung eines bedeutenden Anteils der am Markt verfügbaren Immobilien nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle. Bei einem Fünftel der untersuchten kommerziellen Zeitungsanzeigen wird nicht auf den Energieverbrauch oder -bedarf hingewiesen Auch bei der Überprüfung der Webauftritte von Immobilienmaklern zeigte sich, dass in einem Viertel der Fälle die Angaben fehlten. Quelle: DUH / pgl

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