Die Regierungskoalition will wieder ein Baukindergeld einführen. Der DEN begrüßt das und bringt die Idee einer Koppelung an Baustandards ins Spiel. "Damit würde diese Förderung zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen beitragen, welcher wirtschafts- und klimapolitisch von größter Bedeutung ist", argumentiert Hermann Dannecker, einer der beiden Vorsitzenden des Netzwerks.
Es mache mit Blick in die Zukunft nur Sinn, die Bemessungsgrundlage über die Energieeffizienz herbeizuführen. "So könnte eine Bemessungsgrundlage beispielsweise über den End- und Primärenergieverbrauch pro Quadratmeter erfolgen", so der Verband.
Das DEN schlägt außerdem vor, die Zuschüsse nach Stadt, Land und Region zu staffeln. Das Bauen sei in der Stadt erheblich teurer als auf dem Land. Deshalb sei es sinnvoll, hier differenziert vorzugehen. Außerdem müsse die Regierung beim geplanten Baukindergeld den Bedenken des Bundesrechnungshofes gerecht werden, der sowohl die soziale Gerechtigkeit der Förderung insgesamt als auch den Bund als alleinigen Fördergeber in Frage stellt.
Außerdem begrüßt dser Verband die Entscheidung, das Baukindergeld nicht wie geplant auf 120 m2 Wohnfläche für eine vierköpfige Familie zu begrenzen. Vielmehr soll es ohne Flächenbegrenzung bis zum 31.12.2020 beantragt und dann über zehn Jahre gezahlt werden. Damit will man den Wohnungsbau mit einem mehrere Milliarden Euro schweren Programm anschieben. "Es ist grundsätzlich richtig, keine Flächenbegrenzung zur Bedingung für das Baukindergeld zu machen", sagt der Ko-Vorsitzende des DEN, Hinderk Hillebrands.
"Vor allem für Familien, die ein Eigenheim in einer ländlichen Region suchen, wäre sonst die staatliche Förderung ausgeblieben. Für den gesamten ländlichen Raum hätte diese Förderung kaum einen Sinn gemacht, da nur sehr wenige Menschen unter 125 Quadratmeter bauen bzw. bauen lassen. Das ist die durchschnittliche Wohnfläche für eine vierköpfige Familie im Einfamilienhaus oder in einer Doppelhaushälfte mit drei Zimmern, Bad, Hauswirtschaftsraum, Anschlussraum, Ess-/Wohnzimmer und Küche."
Beide Ingenieure plädieren dafür, diese staatliche Förderung nicht vom Charakter der Immobilie abhängig zu machen. Im Hinblick auf die Entspannung des Wohnungsmarktes in Metropolregionen und auf die Veränderung des Wohnens im ländlichen Raum müsse ein Einfamilienhaus nicht die Wohnform der Zukunft sein. Quelle: DEN / pgl