Eingestellte Förderprogramme in 2010 verschieben Nachfrage

Bundesförderung bremst Nachfrage bei proKlima

Weniger Bundesförderung ließ auch die Nachfrage bei proKlima Hannover zurück gehen. © proKlima

Eingestellte Förderprogramme vom Bund führten bei proKlima Hannover im Jahr 2010 zu gedämpfter Nachfrage. Dafür stieg das Interesse an Passivhaus-Zuschüssen.

Der enercity-Fonds proKlima in Hannover hat seinen Jahresbericht 2010 veröffentlicht. Die eingestellten Förderprogramme vom Bund dämpften auch die Nachfrage nach ergänzenden Fördermitteln. Gewachsen ist das Interesse an Zuschüssen für Passivhäuser.

Wie in den vergangenen Jahren lag der Förderschwerpunkt des enercity-Fonds bei der energetischen Modernisierung. Über 900 Anträge mit einem Volumen von insgesamt 1,3 Millionen Euro wurden im Rahmen des Altbauprogramms bewilligt. Dies sind 400.000 Euro weniger als im Jahr davor. Grund hierfür sind die Einschnitte bei den KfW-Mitteln zur Altbausanierung, die auch das Interesse an der kombinierbaren pro-Klima-Förderung zurückgehen ließen.

Deutlich stärker nachgefragt wurden beim Klimaschutzfonds Zuschüsse für das Passivhaus im Bereich Neubauten und Nichtwohngebäude. Im Neubauprogramm wurden 90.000 Euro mehr Fördermittel als im Jahr 2009 vergeben. Das erstmals aufgelegte Programm für Nichtwohngebäude wurde angenommen: Vier Neu- und fünf Altbauten beantragten Passivhaus-Fördermittel, die sich zusammen auf 290.000 Euro belaufen.

Mit der Einstellung des bundesweiten Programms für Mini-BHKW gingen auch beim enercity-Fonds proKlima die Anfragen zurück. Rund 60.000 Euro wurden für den Bau von zehn BHKW bewilligt. Für 2011 hat proKlima die Fördersätze deutlich erhöht und möchte damit dem Ausfall der bundesweiten Förderung entgegenwirken.

Die Förderprogamme von proKlima sind angelehnt an die bundesweiten Programme von KfW und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). "Ziel dieser Förderstrategie ist, möglichst viele Bundesmittel in die Region zu holen und diese als Grundförderung zu nutzen. Unsere eigenen Gelder setzen wir als Spitzenförderung insbesondere zur Qualitätssteigerung und -sicherung ein", sagt proKlima-Geschäftsführer Harald Halfpaap. "Im vergangenen Jahr fehlte leider die notwendige Kontinuität bei den Bundesförderprogrammen", ergänzt Halfpaap. Einzelmaßnahmen über das KfW-Programm "Effizient Sanieren" wurden ab September nicht mehr gefördert, auch das BAFA nahm beispielsweise Einschnitte bei der Förderung von Solarwärmeanlagen und Biomassekesseln vor.

Für den Erhalt von Zuschüssen aus dem Fonds sind vier Kriterien ausschlaggebend: Die CO2-Effizienz, die absolute CO2-Reduzierung, die Multiplikatorenwirkung und der Innovationsgrad der Maßnahmen.

Finanziert wird der Klimaschutzfonds zum Großteil von den Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze, die zusammen das proKlima-Fördergebiet darstellen, sowie den Stadtwerken Hannover. Der Fonds hat ein jährliches Volumen von etwa fünf Millionen Euro.

Seit der Gründung im Jahr 1998 hat der enercity-Fonds über 19.000 Projekte mit rund 45 Millionen Euro gefördert und dabei jährlich zur Einsparung von 93.000 Tonnen Kohlendioxid beigetragen. 117bba

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