Nach dem Pakt für Klimaschutz, in dem sich bislang 73 Institutionen und Verbände zusammengeschlossen haben, meldet sich nun die europäische Energieeffizienzbranche zu Wort. In einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und EU-Energiekommissar Günther Oettinger fordern die Vorstände und Geschäftsführer von 30 europäischen Unternehmen und Organisationen die Politiker auf, für eine nachhaltigere Energiepolitik einzutreten. Anlass ist das Treffen der EU-Energieminister in Ungarn in der kommenden Woche, bei dem über die künftige europäische Energiestrategie bis 2050 diskutiert werden soll.
Der Einsparung von Energie müsse ein weitaus höherer Stellenwert eingeräumt werden als bisher, so die Unterzeichner. An vorderster Stelle stehe dabei die Aufgabe, Europas Gebäude energieeffizienter zu machen. Eine umfassende Renovierung des europäischen Gebäudebestands würde 32 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs einsparen, heißt es in dem offenen Brief. Dieses Einsparpotenzial entspreche der gesamten Energieerzeugung aller europäischen Kohle- und Atomkraftwerke oder jährlich 4 Milliarden Barrel Rohöl. "Energieeffizienz ist der Schlüssel dazu, dass unsere Wirtschaft weiter wachsen und unsere Bürger weiterhin in Wohlstand leben können", unterstreicht Carsten Müller, Mitunterzeichner und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF). sth