Immobilienkredite sind so günstig wie in der gesamten Nachkriegsgeschichte nicht. Bei 15 der 40 Angebote im jüngsten Finanzierungstest der Stiftung Warentest gab es Kredite bei Bausparkassen zu Effektivzinsen von 2,5 bis 3,0 Prozent – mit festen Zinsen und Raten während der gesamten Laufzeit von 18 bis 30 Jahren.
Besonders gut schnitten die LBS Bayern und die LBS Saar ab, auch mit ihren Krediten mit staatlicher Riester-Förderung. Erstklassige Angebote machen aber, so das Ergebnis des Tests, derzeit auch viele Banken. Den Kauf eines energiesparenden Neubaus finanzierten die Spitzenreiter im Test ab einem Effektivzins von 2,0 Prozent bei zehn Jahren Zinsbindung. Möglich wird das durch die Kombination des Bankkredits mit einem Förderkredit der KfW-Bank.
Immobilieninteressenten sollten aber ihr Budget für die Finanzierung genau kalkulieren, um sich nicht zu übernehmen. Als sinnvolle Größe gelten 20 Prozent und mehr Eigenkapital. Die monatliche Rate sollte 30 bis maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens nicht übersteigen. Derzeit sollte man sich außerdem die günstigen Konditionen für eine möglichst lange Laufzeit sichern. Auch wer Zinsen für mehr als zehn Jahre festschreibt, kann nach zehn Jahren vorzeitig kündigen. Darlehensnehmer sollten eine hohe anfängliche Tilgung wählen, um spätestens bei Rentenbeginn schuldenfrei zu sein. Außerdem sollten sie darauf achten, dass bei einer notwendigen Anschlussfinanzierung die Raten auch bei dann möglichen höheren Zinsen noch bezahlbar sind.
Vorsicht ist außerdem bei Nebenkosten angezeigt. Auf Klage der Verbraucherzentrale NRW hat der Bundesgerichtshof (Az. XI ZR 388/10) ein Entgelt als unzulässig verworfen, das eine Bank im Rahmen eines Privatdarlehens für die Kontoführung erhebt. Von dem Urteil profitieren Millionen Kunden, die einen Konsumentenkredit oder eine Immobilienfinanzierung abgeschlossen haben. Die Mehrheit der Geldinstitute hat Entgelt für die Kontoführung verlangt.
Quelle: Warentest / VZ NRW / pgl